Christen des Jahres 2016

28. Dezember 2016 in Deutschland


Die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hat acht Persönlichkeiten zu „Christen des Jahres“ gewählt. Darunter sind der stellvertretende „Bild“-Chefredakteur Daniel Böcking und die katholische „Miss Germany“ Lena Bröder


Wetzlar (kath.net/idea/red) Wer hat im Jahr 2016 besonders überzeugend seinen christlichen Glauben gelebt? Die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hat acht Persönlichkeiten zu „Christen des Jahres“ gewählt.

Gott krempelte sein Leben um: Bild-Journalist Daniel Böcking

Den Titel „Journalist des Jahres“ erhielt der stellvertretende Chefredakteur von bild.de, Daniel Böcking (Berlin). Der 39-Jährige bekannte sich wie kaum ein anderer Medienmann offen und überzeugend zu seiner Hinwendung zum christlichen Glauben. In seinem Buch „Ein bisschen Glaube gibt es nicht. Wie Gott mein Leben umkrempelt“ beschreibt er seine Bekehrung von einem Partyfan zum Christen als „Sechser im Lotto“.

Die fromme „Miss Germany“: Lena Bröder

Die angehende Religionslehrerin Lena Bröder (Nordwald bei Münster) gehörte in diesem Jahr zu den gefragtesten Gästen bei Gesprächssendungen im Radio und Fernsehen. Die 27-jährige Katholikin ist „Miss Germany 2016“. Immer wieder wurde sie in den Medien auf ihren Glauben angesprochen. Selbstbewusst und sympathisch bekannte sie sich als Christin. Der Deutschen Presse-Agentur sagte sie: „Ich wünsche mir, dass mehr Menschen die Begeisterung für ihren Glauben und die damit verbundene Freude nach außen tragen.“ Lena Bröder – vielleicht auch das schönste Gesicht der Christenheit in Deutschland.

Erfolgreich im Sport trotz Behinderung: Birgit Kober

„Sportlerin des Jahres“ wurde die Münchnerin Birgit Kober, die bei den Olympischen Spielen für Menschen mit Behinderung – Paralympics genannt – in Rio de Janeiro Gold im Kugelstoßen gewann. Die 45-Jährige musste viele Rückschläge im Leben hinnehmen. So hat sie seit dem 17. Lebensjahr epileptische Anfälle. Aufgrund einer Bewegungs- und Koordinationsstörung ist sie seit 2007 auf den Rollstuhl angewiesen. Angesichts so viel Leids nahm sie kurzzeitig eine „Auszeit von Gott“. Durch Predigten, die sie im Internet hörte, fand sie wieder zurück zu ihm. Heute sagt sie: „Der Glaube an Jesus bedeutet mir sehr viel.“

„Entwicklungshelfer des Jahres“: Udo Stolte

Als vorbildlich gilt auch das Engagement des evangelikalen Christen Udo Stolte (Braunschweig). Er sorgt mit dafür, dass Afghanen in ihrer Heimat eine Perspektive erhalten und nicht flüchten müssen. Als Vorsitzender des Hilfswerks Shelter Now (Zuflucht jetzt) trägt der „Entwicklungshelfer des Jahres“ zum Wiederaufbau des Landes bei, das durch Krieg und Terror zermürbt ist. Das Werk fördert unter anderem die Ausbildung von Zahnärzten und landwirtschaftliche Projekte, darunter den Anbau der Gewürzpflanze Safran. Stolte: „Die Familien, die Safran in ihrem Boden haben, verlassen ihr Land eher nicht.“

Mutiger Kritiker in der Synode: Hans-Joachim Vieweger

Als mutiger Synodaler trat der Sprecher des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern, der Journalist Hans-Joachim Vieweger (München), in Erscheinung. Er äußerte sich in der bayerischen Landessynode wiederholt kritisch zum Kurs der Kirche und dem Verhalten von Kirchenleitern – etwa als Bischöfe beim Besuch des Tempelbergs in Jerusalem ihr Kreuz ablegten. Damit hat er vielen theologisch konservativen Christen, die noch in der Volkskirche beheimatet sind, eine Stimme gegeben – auch gegenüber dem bayerischen Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden, Heinrich Bedford-Strohm (München).

Stimme für bedrängte Konvertiten: „Pastorin des Jahres“ Mahin Mousapour

Besonders engagiert ist auch die persische Pastorin Mahin Mousapour (Frankfurt am Main). Sie setzt sich ein für islamische Flüchtlinge, die Christen wurden und deshalb von Muslimen bedrängt werden. Als Pastorin der Gemeinde „Neuer Bund“, in der sich Konvertiten treffen, wurde Mousapour wiederholt auch selbst von radikalen Muslimen bedroht. Wer so handele, müsse sofort abgeschoben werden, fordert sie. Auch unbequeme Wahrheiten spricht sie aus: Flüchtlinge mit einem islamischen Hintergrund sollten nicht zu schnell getauft werden. Man müsse den Eindruck vermeiden, dass manche nur so der Abschiebung entgehen wollten.

Eine „Mutmacherin“ für Trauernde: Hannelore Royer

„Mutmacherin des Jahres“ ist für idea die Witwe des 2013 bei einem Gleitschirmunfall ums Leben gekommen österreichischen Evangelisten Hans Peter Royer. Hannelore Royer berichtete Anfang November erstmals vor Zuhörern, wie sie die Trauer bewältigte. Nach Phasen tiefer Einsamkeit und starker Todessehnsucht gelangte sie zu der Überzeugung: „Gott macht keine Fehler. Ihm darf ich vertrauen.“ Die 52-Jährige ermunterte Trauernde, ehrlich zu sich selbst zu sein sowie Fragen und Zweifel im Gebet vor Gott zu bringen. Die Reaktionen auf den Vortrag zeigen: Viele Menschen fühlen sich durch sie zutiefst getröstet und ermutigt.

Bischof des Jahres: Christoph Kähler

Als „Bischof des Jahres“ benannte die Redaktion den früheren thüringischen Landesbischof Christoph Kähler (Leipzig). Er leitete die Überarbeitung der Lutherbibel, mit der 70 Experten sechs Jahre lang beschäftigt waren. Die revidierte Fassung kam im Oktober auf den Markt und stößt weithin auf großes Lob. Rund 80.000 Veränderungsvorschläge lagen der Kommission vor. 16.000 Korrekturen wurden vorgenommen. Kähler: „Im Zweifelsfall war für uns der Luther-Text von 1545 maßgeblich. Wenn dieser genauer war als die Fassung von Revisionen und er zudem noch heute verständlich ist, sind wir zum Ursprungstext zurückgekehrt.“

ERF - Bild-Redakteur Daniel Böcking im Interview - Wie werde ich Christ? - Mensch, Gott!


Phoenix - Peter Hahne interviewt zwei Christen, die katholische Miss Germany Lena Bröder sowie Klaus Jost


Gott weiß es † Interview mit Hannelore Royer (Witwe des evangelikalen Predigers Hans Peter Royer)


Foto oben: Symbolbild


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