Bürger erwarten von den Kirchen politische Zurückhaltung

22. Dezember 2016 in Deutschland


70 Prozent meinen, dass sie sich nicht stärker einmischen sollten


Wetzlar (kath.net/idea) Mehr als zwei Drittel aller Bürger sind der Meinung, dass die Kirchen sich politisch zurückhalten sollten. Das ist das Ergebnis eines „Glaubensmonitors“ des Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). An der repräsentativen Umfrage nahmen 2.148 Personen ab 18 Jahren teil.

In der CSU hatte es zuletzt eine Debatte gegeben, ob die Kirchen sich in politischen Debatten zu Wort melden sollten. Der bayerische Finanzminister Markus Söder ist der Auffassung, dass sie sich aus der Tagespolitik heraushalten sollten, Ministerpräsident Horst Seehofer widersprach und rief dazu auf, sich in die Politik einzubringen.

Der Glaubensmonitor zeigt: Die Mehrheit der Deutschen denkt ähnlich wie Söder. 69,4 Prozent sind der Meinung, dass sich die Kirchen nicht stärker politisch einmischen sollten. Nur 11,4 Prozent halten es für richtig. Deutlich mehr – nämlich jeder Vierte der Befragten (26,7 Prozent) – ist der Ansicht, dass die Kirchen mehr das Evangelium verkünden sollten. 31,8 Prozent lehnen diese Aussage ab, 27,9 Prozent wissen keine Antwort.

Jeder Sechste will mehr über den christlichen Glauben erfahren

Gleichzeitig geht aus der Umfrage hervor, dass die Kirchen große Chancen haben, ihre Botschaften zu vermitteln. Jeder Sechste würde gerne mehr über den christlichen Glauben erfahren. Die regionalen Unterschiede sind dabei groß: Verspüren im Saarland 32 Prozent diesen Wunsch, sind es in Brandenburg nur 5,5 Prozent.


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