11 Gründe für das Aussterben des ‚progressiven’ Christentums

8. Dezember 2016 in Weltkirche


Das ‚progressive’ Christentum hat die Beziehung zum Übernatürlichen aufgegeben und damit das Wesentliche der Religion. Es wird daher nicht mehr von langer Dauer sein, schreibt der katholische Priester und Autor Dwight Longenecker.


Greenville (kath.net/jg)
Am Ende dieses Jahrhunderts wird das progressive Christentum ausgestorben sein oder sich nicht mehr christlich nennen. Davon ist Fr. Dwight Longenecker, römisch-katholischer Priester und Autor, fest überzeugt. Auf seinem Blog hat er in einem pointierten Artikel 11 Gründe angeführt, mit deren Hilfe er seine Erwartung begründet (siehe Link am Ende des Artikels).

Mangels besserer Bezeichnungen unterscheidet er – im Bewusstsein, dass dies sehr holzschnittartig ist – zwischen „progressiven“ und „historischen“ Christen.

„Progressive Christen“ charakterisiert Longenecker als Menschen, die ihre Religion für einen historischen Zufall halten, Jesus für einen bestenfalls göttlich inspirierten Lehrer, die Bibel für ein Sammlung fehlerhafter menschlicher Dokumente, die vom Heidentum beeinflusst sind und die Kirche als Gemeinschaft „spiritueller Menschen“, die sich Frieden und Gerechtigkeit für alle wünschen und die Welt verbessern wollen.

„Historische Christen“ seien davon überzeugt, dass Gott sich in der Person seines Sohnes Jesus Christus offenbart habe und die Bibel ein erstes Zeugnis dieser Offenbarung sei. Sie glauben die Kirche sei der Leib des auferstandenen Herrn Jesus Christus, dessen Mission in der Suche und Rettung der Verlorenen bestehe. „Historische Christen“ glauben an das übernatürliche Leben der Kirche und rechnen mit Gottes Eingreifen in der Welt und in ihrem Leben.

Die Spaltung in „progressive“ und „historische“ Christen gehe durch alle Konfessionen und sei wichtiger als etwa die zwischen Protestanten und Katholiken.

Die Hauptursache für das erwartete Verschwinden der „progressiven“ Christen sieht Longenecker darin, dass sie den übernatürlichen Bereich aufgegeben hätten und damit das Wesentlich jeder Religion. Ohne Bezug zu einem übernatürlichen Gott gibt es keinen echten Grund mehr eine Messe oder einen Gottesdienst zu besuchen. Die erste Generation „progressiver“ Christen wird aus Gewohnheit zur Kirche gehen. Jede folgende Generation wird deutlich weniger häufiger einen Gottesdienst besuchen.

Das „progressive“ Christentum sei darüber hinaus subjektiv und individualistisch. Seine Anhänger sammeln sich nicht mehr um eine verbindliche Offenbarung sondern um verschiedene Personen und Meinungen, die einander bekämpfen und im Lauf der Zeit wechseln. Longenecker erwartet, dass sich die „progressiven“ Christen im Lauf der Zeit in immer kleinere Gruppen aufspalten und damit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden werden.

Link zum Artikel von Fr. Dwight Longenecker (englisch): 11 reasons why progressive christianity will soon die out

Symbolbild: Kreuz



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