Indonesien: Muslime drohen mit Brandanschlag auf eine Kirche

2. Dezember 2016 in Weltkirche


Sie fordern, dass der Bau gestoppt wird - In den vergangenen zehn Jahren haben in Indonesien über 1.000 christliche Gemeinden wegen Übergriffen militanter Muslime aufgegeben


Jakarta (kath.net/idea) In Indonesien haben über 500 Muslime gegen den Bau einer katholischen Kirche in einem Vorort der Hauptstadt Jakarta demonstriert. Nach Angaben des vatikanischen Pressedienstes Fides drohten sie mit einem Brandanschlag auf die Baustelle, sollten die Arbeiten nicht eingestellt werden. Der Bau verstoße gegen das Gesetz. Bei den Unterschriften von Bürgern, die die Errichtung der Kirche unterstützen, handle es sich um Fälschungen. Den Angaben von Fides zufolge muss bei den Behörden im Vorfeld einer Baugenehmigung auch eine Liste mit Namen von Bürgern eingereicht werden, die sich für die Errichtung des Gebäudes aussprechen.

In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Proteste radikalislamischer Gruppen gegen bereits erteilte Baugenehmigungen gegeben. Das führe dazu, dass die geprüften Projekte blockiert würden. Der Pfarrer der Gemeinde, Pater Raymundus Sianipar, sagte, dass die Pfarrei alle Kriterien erfüllt und eine Genehmigung habe. Sie sei nach einer 17-jährigen Prüfung von dem muslimischen Bürgermeister des Vorortes, Rahmat Effendi, im Juli 2015 erteilt worden: „Wir haben geduldig abgewartet und das Gesetz respektiert und uns allen notwendigen Herausforderungen gestellt.“ Die Pfarrei umfasse 58 Stadtviertel. Der bisher genutzte Saal biete nur 300 Menschen Platz und sei zu klein. Indonesien ist der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Von den 237 Millionen Einwohnern sind 88 Prozent Muslime, neun Prozent Christen, die übrigen Buddhisten und Hindus.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch haben in den vergangenen zehn Jahren wegen christenfeindlicher Übergriffe durch militante Muslime über 1.000 Kirchengemeinden ihre Arbeit eingestellt.


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