Entscheidung ist gefallen: Berliner Hedwigskathedrale wird umgebaut

2. November 2016 in Deutschland


Erzbischof Koch informierte an Allerheiligen die Gläubigen mit einem Hirtenbrief – Auf das Erzbistum Berlin kommt ein 60-Millionen-Projekt zu


Berlin (kath.net) Nach über zwei Jahren intensiven Ringens um die dringend nötige Sanierung der Kathedrale des Erzbistums Berlin hat Erzbischof Heiner Koch (Foto) am Allerheiligentag in einem Hirtenbrief den Berliner Katholiken mitgeteilt, dass die Kirche grundlegend saniert und umgebaut wird. Der Altar der Kirche wird in die Mitte des Kuppelbaues gerückt werden, das von vielen als störend empfundene „Loch“ im Kirchenboden mit Zugang zur Unterkirche soll geschlossen werden. Außerdem sind Arbeiten zur Bestandserhaltung an der 1773 geweihten Kirche nötig. Dem Umbau liegt der Entwurf von Sichau & Walter Architekten mit dem Künstler Leo Zogmayer zugrunde, dieser Entwurf war 2014 als erster Preisträger aus dem offenen Architektenwettbewerb des Erzbistums als hervorgegangen. Seinerzeit waren 169 Entwürfe eingereicht worden. Die Kosten für Sanierung und Umbau der Kathedrale werden auf 43 Millionen Euro veranschlagt. Auch der Sitz des Berliner Erzbischofes, das Bernhard-Lichtenberg-Haus, ist grundlegend sanierungsbedürftig und wird für weitere 17 Millionen Euro umgestaltet werden. Die Kosten von etwa 60 Millionen Euro werden zu einem Drittel vom Erzbistum übernommen, die restlichen zwei Drittel sollen von weiteren Quellen wie anderen deutschen Bistümern, Bund, Land und privaten Spendern aufgebracht werden.

Dass die Kathedrale zum Erhalt ihrer Bausubstanz grundlegend saniert werden muss, darüber herrscht weithin Einigkeit. Allerdings wurde über die Art der Umgestaltung bisher stark diskutiert. Befürworter des Umbaus argumentieren mit Verbesserungen für Liturgie und Gemeinde und kritisieren das störende „Loch“ im Kirchenboden, das die Zelebranten von der Gemeinde trenne. Gegner des Umbaus kritisieren, dass der denkmalgeschützte Entwurf des Architekten Hans Schwippert nicht ausreichend erhalten bliebe, stehe doch diese nach dem II. Weltkrieg entstandene Innenraumgestaltung zeugnishaft für die deutsch-deutsche Geschichte.

Die ungewöhnliche Grundgestalt der Kathedrale – eine Rundkirche nach dem Vorbild des Pantheons in Rom – gibt sowohl die Schwierigkeiten wie auch die Möglichkeiten für den Umbau vor.

Heiner Koch, Erzbischof von Berlin: Hirtenwort zur St. Hedwigskathedrale, Allerheiligen 2016


Erzbistum Berlin - Wettbewerb St.Hedwigs-Kathedrale 01. Juli 2014


Foto Erzbischof Dr. Heiner Koch


Pressefoto Erzbischof Koch (c) Erzbistum Berlin/Walter Wetzler



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