Papst ernennt Bischofsvikar Stolberg zum Münchner Weihbischof

30. Oktober 2016 in Aktuelles


Gebürtiger Salzburger wuchs in Passau auf, studierte zunächst Medizin und war im Juli Mitbegründer des Münchner "Rats der Religionen"


München (kath.net/KAP) Der Münchner Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg (46) ist von Papst Franziskus zum Weihbischof in der Erzdiözese München und Freising ernannt worden. Diese Personalentscheidung wurde am Freitag zeitgleich im Vatikan und in München bekanntgegeben. Stolberg war zum 1. Januar 2013 als Bischofsvikar in dieser Funktion dem emeritierten Weihbischof Engelbert Siebler nachgefolgt. Stolbergs Bischofsweihe nimmt Kardinal Reinhard Marx am 10. Dezember im Münchner Liebfrauendom vor. Marx sagte, er freue sich über die Ernennung, weil er Stolberg gut kenne und dieser sich in verschiedenen Aufgaben sehr bewährt habe.

Der neue Weihbischof wurde 1970 in Salzburg geboren und wuchs in Passau auf. Nach einer Tätigkeit auf einer mexikanischen Missionsstation studierte Stolberg zunächst Medizin, wechselte dann zur katholischen Theologie und trat 1998 ins Münchner Priesterseminar ein. 2003 folgte die Priesterweihe in Freising, wo er nach einer Kaplanszeit persönlicher Sekretär des Münchner Erzbischofs, Kardinal Friedrich Wetter, und im Anschluss auch bei dessen Nachfolger Marx wurde.

Als Bischofsvikar hatte Stolberg für die Region München dieselben Befugnisse wie die Münchner Weihbischöfe Wolfgang Bischof und Bernhard Haßlberger im Süden und Norden der Erzdiözese. So war er hauptsächlich zuständig für Visitationen, pastorale Planung und die Firmspendung. Er ist Domkapitular und gehört dem Bischofsrat an. Als Titularbistum wird ihm Sassura zugeteilt, eine erloschene frühchristliche Diözese in Nordafrika.

Im Juli war Stolberg Gründungsmitglied des Münchner "Rats der Religionen". Zuvor im November 2015 hatte er bei einer Kundgebung nach den Terroranschlägen in Paris gemahnt, Gewalt könne nicht mit Gewalt überwunden werden. Stolberg war auch bei einer Pegida-Großkundgebung aufgetreten und hatte sich gegen eine Vereinnahmung des Begriffs "Abendland" für "fremdenfeindliche Parolen" gewehrt. Das Abendland, so seine Sicht, stehe für einen "gemeinsamen Kulturraum" und für "gemeinsame Werte, die aus der christlichen Prägung Europas hervorgegangen sind".

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Foto Bischofsvikar Stolberg (c) Erzbistum München und Freising/Thomas Dashuber


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