Nigeria: 21 Chibok-Mädchen sind frei

16. Oktober 2016 in Chronik


Das Internationale Rote Kreuz und die Schweizer Regierung vermittelten.


Abuja (kath.net/ idea)
Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) hat 21 von insgesamt rund 200 entführten christlichen Schülerinnen freigelassen. Im April 2014 hatten die Terroristen eine Schule in Chibok im Nordosten Nigerias überfallen und 276 Mädchen verschleppt. Rund 60 konnten bald darauf entkommen; von den Übrigen fehlte bislang jede Spur.

Medienberichten zufolge vermittelten das Internationale Rote Kreuz und die Schweizer Regierung bei den Gesprächen zwischen der nigerianischen Regierung und der Terrorgruppe. Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden. Der nigerianische Vizepräsident, Oluyemi Oluleke Osinbajo, sagte bei einem Treffen mit den Mädchen in Abuja: „Das ganze Land hat darauf gewartet, dass wir euch eines Tages wieder sehen.“

Informationsminister: Es gab keinen Gefangenenaustausch Im Vorfeld der Freilassung war in örtlichen Medien spekuliert worden, dass es einen Gefangenenaustausch geben könnte. Denn im August hatte die Terrormiliz in einem Video erklärt, die Mädchen könnten freikommen, sobald die Regierung inhaftierte Boko-Haram-Mitglieder freilasse. Laut dem nigerianischen Informationsminister Lai Mohammed hat es einen solchen Austausch aber nicht gegeben. Boko Haram kämpft seit sieben Jahren für die Errichtung eines islamischen Allahstaates im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 20.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, 2,5 Millionen durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Von den 177 Millionen Einwohnern sind etwa 51 Prozent Muslime und 48 Prozent Kirchenmitglieder.


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