Aleppo: Bei Luftangriffen auch mindestens 20 Kirchen zerstört

5. Oktober 2016 in Weltkirche


Bei syrisch-russischen Bombardierungen kamen bislang 300 Menschen ums Leben


Aleppo (kath.net/idea) In der syrischen Stadt Aleppo sind in den vergangenen Tagen mindestens 20 Kirchen durch Luftangriffe zerstört worden. Das bestätigte ein Sprecher der russischen Streitkräfte. Die syrische Armee ist in Aleppo seit Ende September mit russischer Luftunterstützung in der Offensive. Der von den Rebellen kontrollierte Ostteil der ehemaligen Industriestadt soll nach vier Jahren Besetzung zurückerobert werden.

Nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen sollen bei der Offensive bisher rund 300 Menschen, darunter mehr als 100 Kinder, getötet worden sein. Die humanitäre Lage sei verheerend. Mindestens 250.000 Zivilisten seien in der Stadt eingeschlossen. Es fehle an Nahrung, Strom und Wasser.

Russland ist einer der engsten Partner der syrischen Regierung von Baschar al-Assad. Seit einem Jahr fliegen russische Kampfjets Angriffe in dem Bürgerkriegsland.

Sowohl Syrien als auch Russland erklärten, sie kämpften ausschließlich gegen Terroristen. Die USA betonen ihrerseits, nur gemäßigte Rebellengruppen zu unterstützen.

Beide Seiten hatten sich im September auf eine Waffenruhe geeinigt. Sie scheiterte jedoch nach wenigen Tagen. Danach eskalierte die Gewalt. Aleppo erlebte in den vergangenen Tagen die heftigsten Bombardierungen des Regimes und der russischen Luftwaffe seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011.


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