1. Oktober 2016 in Buchtipp
Prof. Wollbold hat die Selbstbiographie der beliebten Heiligen in einer neuen Edition herausgegeben. Buchempfehlung von Hans Jakob Bürger
München (kath.net) Thérèse von Lisieux ist zweifellos eine der bekanntesten und beliebtesten Heiligen der jüngeren Kirchengeschichte. Geboren am 2. Januar 1873 im französischen Alençon, tritt sie 1888 in den Karmel von Lisieux ein, wo sie den Ordensnamen Thérèse vom Kinde Jesus und vom Heiligen Antlitz erhält. Nach ihrem frühen Tod am 30. September 1897 erschienen bereits ein Jahr später ihre autobiografischen Schriften, wenn man sie so nennen will, die Thérèse auf Anweisung ihrer Oberen verfasst hatte. 1910 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet, worauf 1923 tatsächlich die Seligsprechung folgte, und 1925 die Heiligsprechung. Papst Johannes Paul II. erhob sie schließlich 1997 auch zur Kirchenlehrerin.
Der eigentliche Titel des Werkes, das in Deutschland vor allem unter dem Titel Selbstbiographie bekannt ist, lautet Geschichte einer Seele. Der Münchner Priester und Professor für Pastoraltheologie, Andreas Wollbold, hat nun eine neue Edition des Werkes der heiligen Thérèse herausgegeben, die wieder den ursprünglichen Titel trägt. Neben einer neuen, ausgezeichneten Übersetzung bietet Wollbold auch viele Anmerkungen sowie ausführliche wissenschaftliche Einleitungen zu den diversen Textteilen.
Was nun die Textteile betrifft, so umfasst Manuskript A die Geschichte einer Seele im engeren Sinne, Manuskript B drei Briefe an Schwester Marie du Sacré-Cur vom September 1896 und Manuskript C schließlich das geistliche Testament der heiligen Karmelitin. Die schöne leinengebundene Ausgabe, die bei Herder erschienen ist, enthält zusätzlich zahlreiche Abbildungen. Alles in allem eine Edition, die sowohl strengen wissenschaftlichen Ansprüchen genügt als auch zur geistlichen Erbauung dient.
Geschichte einer Seele
Von Thérèse von Lisieux
Hardcover, 496 Seiten;
2016 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-31337-0
Preis 59.70 EUR
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Der "kleine Weg" der Theresia von Lisieux
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