Schupelius: 'Das fällt in fast jeder Redaktion unter den Tisch'

28. September 2016 in Kommentar


Doch diese in vielen Medien üblichen Verschleierungen über das, was Abtreibung wirklich ist, macht „B.Z.“-Chefkolumnist Gunnar Schupelius dankenswerterweise nicht mit. Von Petra Lorleberg


Berlin (kath.net/pl) „Es gibt Meldungen, die fallen in fast jeder Redaktion unter den Tisch und tauchen auch in den sozialen Netzwerken so gut wie gar nicht auf. Zum Beispiel diese vom 19. September: Die Zahl der Abtreibungen ist im zweiten Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Prozent gestiegen.“ Dies vertritt Gunnar Schupelius in einem Kommentar in der „B.Z.“, einer Berliner Tageszeitung. Er greift die Meldung der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) auf, wonach in Deutschland von Januar bis Juni 2016 mindestens 51.200 Kinder abgetrieben wurden, kath.net hat berichtet. „Dieses Land ist taub für das Thema Abtreibung. Das ist seltsam, weil es ja dabei auch um den Lebensschutz geht.“ Dabei gebe es doch, so der Chefkolumnist der B.Z., „nichts Wertvolleres als das menschliche Leben“, trotzdem werde „um die Abtreibung eisern geschwiegen“. Schupelius nannte dies „unerträglich“.

Die in vielen Medien üblichen Verschleierungen über das, was Abtreibung ist, macht der B.Z.-Chefkolumnist dankenswerterweise nicht mit. Sondern er beschreibt nüchtern die Realität: „Mit dem Wort Abtreibung ist gemeint, dass ein menschliches Leben vor der Geburt vernichtet wird, nichts anderes. Im Falle der Spätabtreibungen werden sogar lebensfähige Kinder umgebracht. Mit einer Giftspritze. Das ist die Wahrheit.“

Zwar seien die Deutschen beim Tierschutz „anerkannte Weltmeister“, erläutert Schupelius weiter, „jeder Lurch wird hier mit größtem Trara gerettet“ und „wer in diesem Lande eine Katze erschlägt, kann empfindlich bestraft werden. Nach der Abtreibung eines ungeborenen Kindes geht man aber straffrei aus.“

Dem B.Z.-Chefkolumnisten ist für diesen Kommentar unbedingt zu danken! Es ist tatsächlich selten geworden, dass abseits der Medien von Christen bzw. Lebensschützern so klar über die Realität der Abtreibung geschrieben wird. Nachdem in Berlin beim „Marsch für das Leben“ erst vor wenigen Tagen auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch und sein Weihbischof Matthias Heinrich durch ihre Teilnahme ihre klare Wertschätzung für den Lebensschutz ausgedrückt haben, darf man nun gespannt sein, wie sich gerade in der Bundeshauptstadt der Gedanke des Lebensschutzes weiterentwickeln wird.

Klar ist aber auch: Durch notorisches (Ver-)Schweigen werden Fehlentwicklungen wohl nur selten etwas korrigiert. Was durchaus in der Absicht mancher liegen dürfte.

Link zum B.Z.-Kommentar in voller Länge: „Die Zahl der Abtreibungen steigt. Darüber wird aber nicht geredet“

Mechthild Löhr, Vorsitzende der ´Christdemokraten für das Leben´, im ausführlichen Interview zum Thema Lebensschutz in Deutschland bei ´Radio Horeb´



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