Küng bei Priesterwallfahrt: Jede einzelne Berufung bedeutsam

28. September 2016 in Österreich


St. Pöltner Bischof: Erst wenn Erneuerung insbesondere in der Familien- und der Jugendpastoral greift, wird es wieder mehr geistliche Berufungen geben


St. Pölten (kath.net/KAP) Es wird wahrscheinlich erst dann wieder in größerer Zahl geistliche Berufungen in der Diözese St. Pölten geben, wenn die Erneuerung insbesondere in der Familien- und der Jugendpastoral greift: Darauf hat Bischof Klaus Küng bei einer Wallfahrt der Priester und Diakone seiner Diözese auf den Sonntagberg hingewiesen. Zugleich sei es wichtig, Gott zu bitten, "dass Hand in Hand mit der geistlichen Erneuerung unserer Diözese auch genügend geistliche Berufungen geschenkt werden". In der jetzigen Phase sei "jede einzelne Berufung in allen Sparten von großer Bedeutung", betonte Küng laut Bericht der Diözese am Dienstag. Er erinnerte an das Jesus-Wort "Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind nur wenige." Beharrlich gelte es Gott zu bitten: "Sende Arbeiter in deinen Weinberg, gute Arbeiter!"

Neben dem Diözesanbischof nahmen an der Priesterwallfahrt auch der auf Heimaturlaub weilende austro-brasilianische Bischof Alfredo Schäffler, der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried sowie mehrere Äbte teil.

Bischof Küng hielt den versammelte Klerikern das Vorbild der heiligen Maria Faustyna Kowalska vor Augen. Wer deren Tagebuch liest, "ist beeindruckt, wie viele Kämpfe sie zu bestehen hatte, wie sie oft gerungen hat". Manchmal habe sich die polnische Heilige auch "elend und lustlos" gefühlt. "Sie musste lernen zu sagen: Jesus, ich vertraue auf dich", sagte Küng. "Auch wir müssen es lernen."

Einmal mehr verband Österreichs "Familienbischof" die kirchliche Erneuerung mit erfolgreicher Familienpastoral: "Der Weg der Kirche geht über die Familie." Küng äußerte die Überzeugung, "wenn Glaube und Liebe lebendig sind, werden sich die Wege finden. Ich bin optimistisch".

Schäffler: "Priester müssen begeistern können"

Bischof Schäffler betonte, dass Priester begeistern können müssten. Er riet, dass jeder Priester zumindest eine Person so weit begleiten möge, dass diese sich für das Priesteramt ernsthaft interessiert. In seiner Diözese Parnaiba gebe es derzeit 26 Seminaristen und mehr als 3000 Katechisten. Die Kirche in Parnaiba sei glaubwürdig, weil sie konkret helfen könne, wies Schäffler hin. "Aber das Reich Gottes ist noch nicht verwirklicht, wenn Menschen von dem leben müssen, was andere wegwerfen."

Der emeritierte Bischof, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus im August angenommen hatte, kündigte an, nach seinem Heimaturlaub im Ybbstal als Kaplan nach Brasilien zurückzukehren.

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