Wien: Syrisch-orthodoxe Christen warnen vor islamischer Expansion

23. September 2016 in Weltkirche


Chorepiskopos Aydin: "Europa darf seine christlichen Wurzeln nicht vergessen"


Wien (kath.net/KAP) "Europa darf seine christlichen Wurzeln nicht vergessen!" - Diesen Appell hat der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin in Wien via "Pro Oriente" an die Öffentlichkeit gerichtet. Auf dem Hintergrund der eigenen historischen Erfahrung seien die orientalischen Christen sehr sensibel, wenn es Anzeichen für islamische Expansionsgelüste gebe, betonte der Chorepiskopos. Er erinnerte daran, dass viele Repräsentanten der syrisch-orthodoxen Kirche in Europa Entwicklungen vorausgesagt hätten, die jetzt allgemein beklagt würden: "Aber man hat uns nicht zugehört, man hat uns nicht geglaubt".

Der Nahe Osten - von Palästina bis Anatolien, von Syrien bis Mesopotamien und Persien - sei ursprünglich ganz christlich gewesen, "das erste Gebiet der Mittelmeerwelt, das zur Gänze christlich wurde". Nach der Entstehung des Islam hätte dann die innere Uneinigkeit der orientalischen Christen dazu beigetragen, dass die Christen unter dem Druck der neuen islamischen Obrigkeit immer weniger wurden, weil viele sich entschlossen, "lieber das Glaubensbekenntnis Mohammeds zu rezitieren statt die Sondersteuer für die Christen zu zahlen".

Chorepiskopos Aydin betonte, dass die syrisch-orthodoxen Christen keinerlei Abneigung gegen die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten hätten: "Wir betrachten sie als unsere Brüder und Schwestern". Mit Entschiedenheit seien die syrisch-orthodoxen Christen aber gegen alle Versuche islamistischer Gruppierungen, in der europäischen Öffentlichkeit "aufzutrumpfen". Aydin wörtlich: "Wir möchten, dass in Europa, aber auch im Nahen Osten, in unserer Urheimat, gleiche Bürgerrechte für alle herrschen, gleiche Rechte und gleiche Pflichten. Alles andere ist gegen die Menschenrechte und gegen die Demokratie".

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