Dortmund: Stadt lädt Islamkritiker Hamed Abdel-Samad aus

24. September 2016 in Deutschland


Diskussionsveranstaltung aus Angst vor Krawallen abgesagt


Dortmund (kath.net/idea) Die Stadt Dortmund hat aus Angst vor Krawallen eine geplante Veranstaltung mit dem Islamkritiker Hamed Abdel-Samad (Berlin) abgesagt. Das bestätigte Stadtsprecherin Katrin Pinetzki gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der deutsch-ägyptische Politologe und Buchautor („Mohamed – Eine Abrechnung“) sollte am 23. September in einer Diskussionsveranstaltung im Kulturzentrum Dietrich-Keuning-Haus auftreten.

Auf Facebook kritisierte Abdel-Samad die Absage scharf als wahrscheinlich politisch motiviert. Die von der Stadt vorgebrachten Sicherheitsbedenken seien fragwürdig. So sei etwa auch der Islamkritiker Ahmad Mansour (Berlin) in der Vergangenheit in dem Kulturzentrum aufgetreten: „Auch er wird von Islamisten bedroht und steht unter Polizeischutz. Warum war das Haus sicher für ihn, aber nicht für mich?“.

Die Absage richte sich nicht gegen Abdel-Samad und seine islamkritischen Positionen, betonte dagegen Pinetzki. Der Grund sei die Sorge um die Sicherheit anderer Besucher des Kulturzentrums gewesen. Es sei „ein Haus der offenen Kinder- und Jugendarbeit“, in dem ständig verschiedene Veranstaltungen stattfänden. Anders als bei Mansour habe man bei Abdel-Samad nicht nur Aktionen von Islamisten, sondern auch von Links- oder Rechtsradikalen fürchten müssen, da der Autor in der Vergangenheit bei Kundgebungen der AfD aufgetreten sei. Die Stadt werde Abdel-Samad anbieten, die Veranstaltung an einem anderen Termin und an einem anderen Ort nachzuholen.


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