Belgien: Nach Gesetzesänderung wurde erstmals erlaubt ein Kind getötet

19. September 2016 in Aktuelles


Erstmals nach Gesetzesänderung wurde ein Kind, das schwerstkrank war, mit Einwilligung des Staates umgebracht. Der Vatikan reagierte entsetzt. Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte das Schweigen von Martin Schulz und Jean-Claude Juncker


Brüssel (kath.net)
Belgien hat jetzt erstmals auch ein minderjähriges Kind im Rahmen der sogenannten "Sterbehilfe" umbringen lassen wie belgische Medien am Wochenende berichten. Damit wurde erstmals nach der umstrittenen Gesetzesänderung vor zwei Jahren ein Kind getötet, welches laut Angaben der Ärzte unheilbar krank war. Aus dem Vatikan gab es am Sonntag heftige Kritik dazu. Kardinal Elio Sgreccia laut Radio Vatikan. "Diese Entscheidung wendet sich nicht nur gegen die Empfindungen aller Religionen, die sämtlich ihre Stimme in Belgien erhoben haben, sondern auch gegen den menschlichen Instinkt, denn vor allem verletzlichen Minderjährigen muss mit Medikamenten und mit moralischem, psychologischem und spirituellem Beistand geholfen werden."

Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat auf den neuen Sterbehilfe-Fall mit Entsetzen reagiert: "Die Tötung auf Verlangen von Kindern hat nichts mit würdigem Sterben zu tun", erklärte Vorstand Eugen Brysch laut Medienberichten. Die Stiftung kritisierte auch das Schweigen der EU und Deutschland zu dem Fall. "Niemand nimmt eine solche Lizenz zum Töten zum Anlass, Belgiens Menschenrechtsstandards zu hinterfragen". Brysch kritisierte, dass sowohl EU-Parlamentspräsident Martin Schulz als auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dazu schweigen. "Tötung auf Verlangen ist offenbar kein Aufreger mitten in Europa"


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