Norditalienische 'Lega Nord' polemisiert gegen Franziskus

15. September 2016 in Aktuelles


Lega-Jugendchef Crippa: Franziskus "verteidigt nicht die abendländische Kultur und die Freiheit"


Rom (kath.net/KAP) Die rechtspopulistische "Lega Nord", Regierungspartei in den norditalienischen Regionen Lombardei und Venetien, polemisiert gegen Papst Franziskus: Für ein traditionelles Großtreffen am kommenden Wochenende in Pontida entwarf die Jugendorganisation der Lega, "Movimento Giovani Padani", ein T-Shirt mit dem Porträt eines sorgenvollen Franziskus und der Aufschrift "Mein Papst ist Benedikt".

Der Vorsitzende der Parteijugend, Andrea Crippa, erläuterte die Kampagne laut der Zeitung "Libero" (Mittwoch) mit den Worten, Franziskus verteidige nicht die abendländische Kultur und die Freiheit. Der amtierende Papst solle besser auf seinen Vorgänger Benedikt XVI. hören, der alles getan habe, um "die Risiken des Islam klarzustellen, wie seine Regensburger Rede zeigt", so Crippa.

Benedikt XVI. (2005-2013) hatte in einem Vortrag in Regensburg am 12. September 2006 ein historisches Zitat zum Verhältnis von Religion und Gewalt im Islam gebraucht. Daraufhin kam es zu teils gewalttätigen Protesten in der muslimischen Welt. Benedikt XVI. selbst bedauerte später, das Zitat sei als seine persönliche Meinung missverstanden worden.

In der Vergangenheit hatte auch der Lega-Chef Matteo Salvini Papst Franziskus wegen seiner Dialogbereitschaft gegenüber dem Islam und den Appellen zu Aufnahme von Flüchtlingen angegriffen. Das Benedikt-Shirt trägt kein Parteiabzeichen, laut "Libero", um auch Interessenten jenseits der Lega-Nord-Anhänger zu erreichen.



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