Gestohle Heiligenfiguren wurden unkonventionell zurückgegeben

15. September 2016 in Chronik


Offenbar setzte das schlechte Gewissen sehr zu - Kirchliches Diebesgut aus den Bistümern Aachen und Münster wurde über die Klostermauer der Benediktinerabtei Maria Laach/Eifel geworfen


Wiesbaden (kath.net) Das Bundeskriminalamt konnte neun sakrale Figuren ihren Eigentümern zurückgeben. Vertreter der Bistümer Aachen und Münster nahmen sie am Mittwoch in Empfang. Das gab das Bundeskriminalamt in einer Presseaussendung bekannt. Unbekannte hatten zwei Reisegepäckstücke über die Mauern der Benediktinerabtei Maria Laach geworfen, die dann von einem Ordensangehörigen gefunden wurden. Darin befanden sich elf sakrale Kunstgegenstände ohne Hinweis auf ihre Herkunft. Wegen des Verdachts auf Diebstahl wurden die lokale Polizeiinspektion sowie das Bundeskriminalamt eingeschaltet.

Die Spezialisten des Bundeskriminalamts konnten durch umfangreiche Vergleichsermittlungen in nationalen und internationalen polizeilichen Verlustdateien für Kunstgegenstände die Herkunft der über 500 Jahre alten, kunsthistorisch wertvollen Sakralfiguren aufklären, erläutert das BKA in der Pressemeldung weiter. So stammten beispielsweise drei Figuren, darunter eine Prophetenfigur und eine „Verkündigung Mariä“, aus Kirchendiebstählen im Bereich der Bistümer Münster und Aachen in Nordrhein-Westfalen aus den Jahren 1970/71. Auch das Bistum Münster ordnete in akribischer Recherchearbeit einige Fundstücke weiteren Straftaten zu.

Bei zwei der Figuren, einer „Maria Magdalena“ und einem „Mann mit Seil“, konnten die Eigentümer zunächst nicht ermittelt werden. Erfreulicherweise wurde kurz nach dem Übergabetermin die Herkunft der „Maria Magdalena“ doch noch geklärt.

Jetzt fehlt nur noch der Eigentümer der Figur „Mann mit Seil“. Das Bundeskriminalamt bittet um Mithilfe, um festzustellen, woher diese Figur stammt bzw. wem sie gehört.


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