Studie: Kita-Betreuung hemmt die geistige Entwicklung von Kindern

14. September 2016 in Familie


Universität Bologna: Es fehlt ein Austausch mit Erwachsenen


Bonn (kath.net/idea) Kinder brauchen den häufigen Kontakt zu Erwachsenen. Wenn sie – wie in einer Kindertagesstätte – nur unter sich sind, entwickeln sie sich geistig langsamer. Das geht aus einer Studie an der Universität Bologna hervor, die das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA/Bonn) veröffentlichte.

Die italienischen Wissenschaftler untersuchten, welchen Einfluss die Unterbringung von Kleinkindern unter drei Jahren in städtischen Kitas in Bologna auf ihre spätere Entwicklung hat. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass der negative Effekt mit der Zeit steigt.

Laut dieser Studie reduziert sich der Intelligenzquotient (IQ) von Acht- bis 14-Jährigen mit jedem zusätzlichen Monat, den sie als Kleinkinder in der Kita verbrachten, durchschnittlich um 0,5 Prozent. Bei Mädchen sei der Effekt noch etwas größer.

Als Grund führen die Forscher an, dass die Kinder in den Kitas wenig Kontakt zu Erwachsenen hätten. Eine solche Verbindung gelte als wichtige Verstärkung für die frühkindliche kognitive Entwicklung. Mädchen profitierten von einem Austausch mit Erwachsenen aufgrund ihrer „allgemein rascheren geistigen Entwicklung im Kindesalter“ stärker als Jungen.

Wie es weiter heißt, kann der Staat durch die Einstellung von zusätzlichen Betreuern dem entgegenwirken und die Kinder dadurch besser fördern.


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