Lebensschützer Leo Lennartz verstorben

8. September 2016 in Chronik


Die „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) trauern um ihren Mitbegründer, „einen großartigen Streiter für das Menschenrecht auf Leben“.


Euskirchen (kath.net) Die Christdemokraten für das Leben (CDL) trauern um ihr Gründungsmitglied, langjährigem Bundesvorstandsmitglied und Justiziar, Leo Lennartz (Archivfoto). Der Rechtsanwalt aus Euskirchen war im Alter von 84 Jahren gestorben. In ihrem Nachruf betont die CDL: „Mit größtem fachlichem und persönlichen Engagement hat sich Lennartz über drei Jahrzehnten mit großer Kompetenz und unermüdlicher Hilfsbereitschaft, ohne Rücksicht auf sein Ansehen in Politik, Gesellschaft und Kirche für das Lebensrecht aller Menschen eingesetzt. Seit Gründung gehörte Rechtsanwalt Lennartz der CDL an, die er als juristischer Ratgeber auf Bundes- und Landesebene fachkundig und mit hohem Einsatz mit aufbaute und prägte. Viele Dokumentationen und Positionspapiere der CDL gehen auf seine Feder oder seine Ratschläge zurück.“

Der vierfache Familienvater hatte sich 1961 als Rechtsanwalt in Euskirchen niedergelassen. Er engagierte sich von frühester Jugend an in der CDU, war schon 1949 der Jungen Union beigetreten und 1955 dann der CDU. Seinen Einsatz für die Gesellschaft, besonders für das Lebensrecht aller Menschen, speiste er aus seinem tiefen Glauben. Er gehörte der Katholischen Jugend an, war Dekanatsjugendführer und später Mitglied des Katholikenausschusses in Euskirchen.

Lennartz zeichnete sich durch eine klare, unerschrockene Haltung in der Sache und einem fairen und offenen Umgang miteinander aus. Auf vielen CDU-Parteitagen gab der Vollblutpolitiker dem Recht auf Leben durch Anträge und Wortmeldungen seine markante Stimme.

In unzähligen Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen und TV-Auftritten warb er bis zuletzt für das uneingeschränkte Recht auf Leben aller Menschen. In kritischen Rechtsfragen des Lebensschutzes, wie des Meinungs-, Presse- und Versammlungsrechtes vertrat er als führender Anwalt sehr erfolgreich seine hilfesuchenden oder angegriffenen Mandanten, nicht selten unentgeltlich und immer aus tiefster Überzeugung, dass ein Christ nicht schweigen darf, wenn Unrecht geschieht oder droht.

Im vergangenen Jahr erwirkte Lennartz wohl seinen größten Erfolg, so die CDL in ihrem Nachruf: Er erstritt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein Urteil für die freie Meinungsäußerung. Deutsche Gerichte hatten einem Lebensrechtler verboten, Flugblätter vor einer Abtreibungstagesklinik zu verteilen. Der EGMR entschied, dass diese Urteile gegen die Menschenrechtskonvention verstießen. Leo Lennartz kommentierte: „Das war ein 10jähriger Kampf. Wenigstens der EGMR sorgt dafür, dass man in Deutschland Unrecht auch noch so nennen darf.“

Die CDL schließt ihren Nachruf mit den Worten: „Wir trauern mit seiner Familie um einen großartigen Streiter für das Menschenrecht auf Leben und einen wegweisenden Freund und Förderer. Seine selbstlose und humorvolle Art werden uns im Bundes- und NRW-Landesvorstand, denen er bis zuletzt noch aktiv angehörte, fehlen. Das Vertrauen auf eine ewige Gerechtigkeit und sein fester Glaube haben ihn bis zu seinem Tod getragen und angespornt: Er wird uns als großes Vorbild in lebendiger und dankbarer Erinnerung bleiben.“

Die Christdemokraten für das Leben (CDL) sind eine Initiative in der CDU/CSU mit 5.000 Mitgliedern, darunter zahlreiche Bundestags-, Landtags- und Europaabgeordnete sowie Kommunalpolitiker.

Rechtsanwalt Leo Lennartz "Beihilfe zum Selbstmord"


Rechtsanwalt Leo Lennartz "Beihilfe zum Selbstmord"


Foto Rechtsanwalt Lennartz © CDL


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