Landtagswahl: Jeder sechste Protestant wählte die AfD

7. September 2016 in Deutschland


Mecklenburg-Vorpommern: Weniger als ein Fünftel der Bürger sind in einer Kirche


Schwerin (kath.net/idea) Trotz vieler kirchlicher Warnungen vor der „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat sich jeder sechste Protestant (17 Prozent) und jeder siebte Katholik (14 Prozent) bei der Landtagswahl am 4. September in Mecklenburg-Vorpommern für diese Partei entschieden. Das geht aus einer Befragung der Forschungsgruppe Wahlen (Mannheim) am Wahltag hervor. Die AfD erhielt auf Anhieb 20,8 Prozent und ist damit künftig zweitstärkste politische Kraft im Landtag in Schwerin. Bei den Konfessionslosen holte sie sogar 22 Prozent der Stimmen.

Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den am stärksten entkirchlichten Regionen Deutschlands. Rund 80 Prozent der 1,6 Millionen Einwohner gehören keiner Kirche an.

Die CDU, die auf 19 Prozent absackte, holte bei den Konfessionslosen lediglich 16 Prozent der Stimmen.

Deutlich besser schnitten die Christdemokraten bei Katholiken (37 Prozent) und Protestanten (28 Prozent) ab.

Stärkste Partei ist mit 30,6 Prozent die SPD. Sie erreichte bei kirchlich Ungebundenen und Protestanten jeweils 31 Prozent, aber nur 26 Prozent bei Katholiken.

Die Linkspartei (13,2 Prozent) erzielte bei Konfessionslosen traditionell ein deutlich besseres Ergebnis (16 Prozent) als bei katholischen und evangelischen Kirchenmitgliedern (acht bzw. sieben Prozent).

Nicht mehr im Parlament vertreten sind Bündnis 90/Die Grünen (4,8 Prozent) und die NPD (drei Prozent).


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