Pakistan: Selbstmordanschlag auf christliche Siedlung

3. September 2016 in Chronik


Mindestens 18 Menschen getötet, mindestens 52 verletzt.


Islamabad (kath.net/ KAP)
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Wohnsiedlung für christliche Arbeiterfamilien eines E-Werk-Komplexes nahe der pakistanischen Großstadt Peshawar sind am Freitagmorgen mindestens fünf Menschen getötet worden. Der Anschlag stand im Kontext weiterer Angriffe von Terroristen in der Region. Mindestens 18 Menschen wurden bei der Anschlagserie getötet und mindestens 52 verletzt, wie pakistanische Medien berichten.

Vier Männer seien am frühen Morgen mit Sprengstoffwesten in die christliche Siedlungsanlage Wardak Dam eingedrungen und hätten sich ein Feuergefecht mit Sicherheitskräften geliefert. Zwei hätten ihre Westen gezündet; die anderen beiden seien erschossen worden. Derzeit seien Militärkräfte und Polizisten vor Ort, um die Gegend zu sichern. Zu dem Anschlag bekannte sich den Angaben zufolge die pakistanische Talibangruppe Jamaat-ul-Ahrar. Unter den Toten seien die vier mutmaßlichen Attentäter.

Die meisten Toten forderte den Berichten zufolge der zeitgleiche Angriff auf den Justizanstalts-Komplex von Mardan. Im Zuge von Feuergefechten und Selbstmordexplosionen starben zumindest 12 Personen.

Erst im März waren bei einem Anschlag in der Stadt Lahore mehr als 70 Menschen getötet worden. Selbstmordattentäter hatten sich in einem Park in die Luft gesprengt, in dem zahlreiche christliche Familien das Osterfest feierten. Mehr als 340 Menschen wurden verletzt. Zu dem Anschlag bekannten sich ebenfalls die Taliban.

Rund 96 Prozent der Pakistaner sind Muslime, die meisten Sunniten. Christen, aber auch Schiiten und andere religiöse Minderheiten wurden in der Vergangenheit immer wieder Opfer von Hass und Ausgrenzung.

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