'Heiliger Vater, ich bitte Sie um Entschuldigung'

1. September 2016 in Aktuelles


Deutscher Theologe David Berger entschuldigt sich öffentlich bei Papst Benedikt für Papst-Beleidigungen aus dem Jahre 2012 und kritisiert Papst Franziskus scharf


Berlin (kath.net) Der deutsche Publizist David Berger hat sich vor einigen Tagen im Internet auf seiner Homepage für seine im Jahr 2012 geäußerte Kritik am damaligen Papst Benedikt XVI. entschuldigt. Berger hatte damals angedeutet, dass Benedikt XVI. homosexuelle Tendenzen habe. Der Theologe schreibt jetzt dazu wörtlich: „Zum einen war das, was ich damals sagte, kein echtes ‚Outing‘. Ich hatte immer wieder betont, dass ich nicht weiß, was in den Schlafzimmern von Ratzinger bzw. Papst Benedikt XVI vorgehe, sogar in einem Nebensatz angemerkt, dass ich davon ausgehe, dass der Papst gar keinen Sex hatte bzw. das Zölibat streng eingehalten hat.“

Er habe aber damals fatalerweise auch über Gerüchte gesprochen, die im Vatikan kursierten und sich daneben auf zweifelhafte Studien gestützt, nach denen Männer, die sich kritisch zur Gay-Szene äußern, angeblich häufig ungeoutet schwul sind und damit große psychische Probleme haben. Verschiedene Zeitungen aus Italien haben damals daraus Schlagzeilen gemacht. Er wisse jetzt, dass Benedikt diese Aussagen erreicht und ihm Schmerz zugefügt haben.

„Nach den Jahren, die inzwischen vergangen sind, komme ich mir immer mehr wie ein undankbarer, untreuer Sohn vor. Und es tut es mir leid, dass ich das Gesagte nicht mehr einfangen und zurückholen kann. Dass ich nur mit zerknirschtem Herzen und gesenktem Haupt sagen kann, dass mir meine Worte von damals aufrichtig leid tun“, schreibt Berger dazu und kritisiert dann Papst Franziskus, da dieser das Papstamt schwer beschädige und mit seinem „zeitgeistigen Islam-Appeasement“ in einen gefährlichen Irrweg treibe. Papst Benedikt XVI sei hingegen eine „große Lichtgestalt auf dem Petersthron“ gewesen, als der Papst „einer Catholica, die noch um ihre Tradition und Identität weiߓ.

Wörtlich schreibt Berger dann abschließend auf seiner Homepage: „Er ist der Papst, der durch seine Gelehrsamkeit, seine liturgischen Reformen im Sinne der traditionellen Liturgie und die Milde, die er ausstrahlte, zeigen konnte: Die katholische Kirche ist tatsächlich der die Zeiten und Moden überdauernde Hort des Wahren, Schönen und Guten. Mich dagegen haben bei der ‚Outing‘-Sache Zeitgeistigkeit, menschliche Schwäche und falscher Ehrgeiz verbunden mit Eitelkeit geleitet: In diesem Sinne, heiliger Vater, Papst Benedikt XVI., bitte ich Sie aufrecht und mit zerknirschtem Herzen um Entschuldigung!“

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