CSU fordert Anerkennung homosexueller Partnerschaften

29. August 2016 in Deutschland


Forderung im Entwurf des CSU-Grundsatzprogramms: Staat muss alle Familienformen akzeptieren


München (kath.net/idea) Der Staat darf keine Familienform ausgrenzen oder ihr die Anerkennung verweigern. Das geht aus einem 44-seitigen Entwurf des CSU-Grundsatzprogramms hervor, das der Evangelischen Nachrichtenagentur idea in Auszügen vorliegt. Die Ehe von Mann und Frau stehe dabei unter dem besonderen Schutz des Staates. Gleichzeitig betont der Entwurf: „Auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften werden Werte gelebt, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Das verdient Anerkennung.“ Moderne Familienpolitik müsse allen familiären Situationen gerecht werden – dies gelte für die klassische Familie ebenso wie für Einelternfamilien, Patchwork-Familien und Lebenspartnerschaften mit Kindern.

Wie der Leiter der Grundsatzkommission, der Landtagsabgeordnete Markus Blume (München), gegenüber idea sagte, hält die Partei „am Leitbild von Ehe und Familie fest, ohne die Vielfalt der Lebenswirklichkeit auszublenden. Beides gehört zur gelebten Leitkultur: das Bewusstsein für christliche Prägung und traditionelle Werte wie auch die Akzeptanz von unterschiedlichsten Lebensentwürfen.“

„C“ steht für christliche Werteorientierung

Blume – er ist Mitglied der Synode der bayerischen Landeskirche – sieht das neue Grundsatzprogramm in der Tradition der bisherigen Programme: „Wir gehen vom christlichen Menschenbild aus und den daraus abgeleiteten zentralen Grundwerten von Würde, Freiheit und Verantwortung. Das ‚C‘ in unserem Parteinamen ist unverändert der Kompass.“ In dem Programm werde zu Beginn betont, dass das „C“ für die christliche Werteorientierung stehe. Die Grundwerte leiteten sich aus dem christlichen Menschenbild ab. Dabei stehe der Mensch mit seiner unantastbaren Würde im Zentrum. Deswegen heiße es im Papier: „Unsere Partei steht allen Menschen offen, die sich zu diesen Grundwerten und unseren Zielen bekennen – unabhängig von ihrem persönlichen Glauben.“

Deutschland ist christlich geprägt

Zur „Gesellschafts- und Kulturordnung“ heißt es in dem Entwurf: „Wir stehen zu unserer christlichen Prägung. Zu unseren christlichen Werten gehören Toleranz und Respekt gegenüber anderen Religionen und deren Ausübung.“ Im Gegenzug verlange man auch „Respekt vor der christlichen Prägung unseres Landes. Falsch verstandene Toleranz, die unsere christlich-jüdisch-abendländisch geprägten Werte relativiert, lehnen wir ab“. Christliche Feiertage bestimmten den Kalender, Kirchen prägten die Orte, und in den christlichen Traditionen wurzle das Brauchtum.


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