Vier Christen droht im Sudan die Todesstrafe

24. August 2016 in Weltkirche


Ihnen wird Spionage und Verbreitung falscher Nachrichten vorgeworfen


Göttingen (kath.net/idea) Im Sudan droht vier Christen die Todesstrafe. Zwei sudanesischen Pastoren, einem einheimischen Menschenrechtler sowie einem tschechischen Missionar und Filmemacher werden Spionage, Aufruf zu Hass und Gewalt gegen die Behörden, Diffamierung des Staates und Verbreitung falscher Nachrichten sowie Angriffe gegen den Staat vorgeworfen. Auf manche dieser Delikte steht lebenslange Haft oder die Todesstrafe.

Der Prozess begann am 21. August in der Hauptstadt Khartum. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) befürchtet, dass er nicht fair ablaufen wird. Die Rechte der Angeklagten seien seit der Verhaftung im Dezember 2015 systematisch verletzt worden, erklärte der Afrikareferent der Organisation, Ulrich Delius. So seien sie monatelang in Isolationshaft gehalten worden.

Der Filmemacher Petr Jasek hatte nach Informationen der Menschenrechtsorganisation offensichtlich versucht, einen Film über die Verfolgung von Christen im Sudan zu drehen. Er soll keine offizielle Drehgenehmigung gehabt haben. Die beiden Pastoren Hassan Abdelrahim Kodi und Kuwa Shemaal sowie der Menschenrechtler Abdelmoneim Abdelmoula sollen ihn in seinem Vorhaben unterstützt haben. Kodi – er ist auch Generalsekretär der sudanesischen „Kirche Christi“ – und Shemaal wird auch vorgeworfen, sich auf einer Konferenz im äthiopischen Addis Abeba kritisch über die Lage der Christen im Sudan geäußert zu haben. 97 Prozent der rund 35 Millionen Einwohner des Sudans sind Muslime. Der Anteil von Christen liegt bei 1,5 Prozent.


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