Forscher entdecken Synagoge aus dem ersten Jahrhundert

18. August 2016 in Chronik


Theologieprofessor: Der Fund bestärkt die Aussagen der Evangelien


Tel Rechesch/Tübingen (kath.net/idea) Im israelischen Galiläa haben Archäologen die Überreste einer Synagoge aus dem ersten Jahrhundert gefunden. Das Gebäude bei Tel Rechesch südöstlich von Nazareth ist eine von insgesamt acht freigelegten Synagogen aus der Zeit des Zweiten Tempels (530 vor bis 70 nach Christus). „Das Besondere besteht darin, dass diese Synagoge nicht in einer Stadt, sondern in einer ländlichen Siedlung erbaut wurde“, erklärte der Theologieprofessor Rainer Riesner (Tübingen) gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Das bestärke die Aussagen der Evangelien, dass auch ein so kleiner Ort wie Nazareth eine Synagoge besitzen konnte. Auch Jesus predigte in Galiläa (Matthäus 4,23; Markus 1,39; Lukas 4,16).
Eine Synagoge für Touristen
Entlang der Wände des acht mal neun Meter großen Hauses fanden die Archäologen des Kinneret College Sitzbänke aus Kalkstein. Diese Bauweise belege die Nutzung als Synagoge. Es sei üblich gewesen, dass die Besucher in die Mitte des Raumes blickten, wo ein Priester aus der Torah vorlas. An der nördlichen Wand befänden sich zudem zwei Basaltblöcke, die Teil eines Altars bildeten. Noch sei der Ort schwierig zu erreichen, sagte Ausgrabungsleiter Motti Aviam vom Kinneret Institut für Galiläische Archäologie. Er hoffe jedoch, dass die Stätte eine Touristenattraktion für Juden und Christen gleichermaßen werde, wenn die Arbeiten daran abgeschlossen sind.

Foto: Symbolbild


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