Bedford-Strohm fordert «realistische Asylpolitik»

17. August 2016 in Deutschland


«Es geht nicht darum, die Welt zu umarmen und jeden nach Deutschland zu holen» - Es sei «klar, dass Europa nicht alle weltweit 65 Millionen Flüchtlinge aufnehmen kann»


Düsseldorf (kath.net/KNA) Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, fordert eine realistische Asylpolitik. «Es geht nicht darum, die Welt zu umarmen und jeden nach Deutschland zu holen», sagte Bedford-Strohm der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» (Dienstag). «Wenn man Menschen mit Empathie begegnet, kann man auch unangenehme Wahrheiten aussprechen.» In der Politik gehe es jetzt darum, «Zukunftsvertrauen und Vernunft in ein gutes Verhältnis zu bringen». Es sei «klar, dass Europa nicht alle weltweit 65 Millionen Flüchtlinge aufnehmen kann».

Es müsse daher bei der Aufnahme von Flüchtlingen «geregelte und faire Verfahren und eine internationale Lastenteilung geben». Eine Abschottungspolitik lehnt Bedford-Strohm jedoch ab: «Es ist aber ebenso falsch zu sagen: Wir machen jetzt dicht. Nehmen Sie das Beispiel des Familiennachzugs: Fehlender Familiennachzug belastet die Integration hier. Deswegen ist es wichtig, dass wir für nachziehende Familien legale Zuwanderungswege schaffen.»

EKD-Ratsvorsitzender Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm


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Foto EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm (c) kath.net/Petra Lorleberg


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