Algerien: Christ wegen Blasphemie zu fünf Jahren Haft verurteilt

11. August 2016 in Chronik


Slimane Bouhafs soll in sozialen Netzwerken den Islam beleidigt haben


Algier (kath.net/idea)
In Algerien ist ein Christ wegen angeblicher Blasphemie zur Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie der christliche Informationsdienst „World Watch Monitor“ berichtet, soll Slimane Bouhafs in sozialen Netzwerken geschrieben haben, dass „das Licht Jesu die Lüge des Islams und seines Propheten überwinden“ möge. Dazu veröffentlichte der 49-Jährige Bilder, die die Hinrichtung von Zivilisten durch islamistische Terroristen zeigen. Beides gilt in Algerien, wo der Islam Staatsreligion ist, als Lästerung. Das Strafmaß dafür liegt zwischen drei und fünf Jahren Haft. Der Vizepräsident der Algerischen Vereinigung zur Verteidigung der Menschenrechte, Said Salhi, kritisierte das Urteil als Angriff auf die in der Verfassung garantierte Gewissens- und Glaubensfreiheit. Er forderte die sofortige Freilassung des Christen. Dessen Familie äußerte sich besorgt. Bouhafs sei chronisch krank. Zudem müsse er eine strenge Diät befolgen. Man befürchte, dass sich sein Zustand im Gefängnis dramatisch verschlechtern könnte. Nach Angaben der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im Mittleren Osten leben in Algerien bis zu 365.000 Christen – überwiegend ehemalige Muslime. Das sind etwa ein Prozent der 39 Millionen Einwohner. Die übrigen sind fast ausschließlich Muslime.


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