Es ist eine unbeschreibliche Gnadenzeit

27. Juli 2016 in Jugend


Was wir hier erleben, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erfahren. Ein Brief von Isabella Gräfin von Kageneck aus Krakau vom Weltjugendtag


Krakau (kath.net)
Ihr Lieben, da ich weiß, dass Ihr alle mit uns reist und aus allen Rohren am beten seid und wir Euch alle umgekehrt auch hierher mitgenommen haben, will ich Euch ein paar Zeilen schicken:

Jeder von uns hatte sicher jede Menge Respekt vor dieser Reise und den Strapazen. Ich selbst wurde vom teufel versucht und wollte vor zwei Monaten alles abblasen und doch nicht mitkommen. Gott sei Dank war Gott aber stärker und ich habe mich dazu durchgerungen. Wo viel Widerstand besteht, wartet auch viel Gnade.

Was wir hier erleben, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erfahren. Es ist eine unbeschreibliche Gnadenzeit. Wir alle plagen uns mit verschiedenen Wehwechen herum, was aber nur ein weiteres Zeichen dafür ist, wie nah wie dem Herrn sind. Denn wer Christus sucht, findet ihn durch das Kreuz, das schrieb schon die Hl. Edith Stein.

Gestern saß ich im Garten des Elternhauses von Edith Stein auf einem Stein unter einer wunderbaren Kastanie, die herrlichen Schatten spendete. Da kam eine Mitarbeiterin des Hauses auf mich zu und sagte mir: "Das war die Lieblingskastanie von Edith Stein, sie stand schon zu Ediths Lebzeiten hier." Sofort holte ich meinen Rosenkranz heraus und betete den barmherzigen Rosenkranz. Wie wunderbar, wie wir dadurch mit unseren Heiligen verbunden sind. Danach feierten wir in der Pfarrkirche St. Michael, wo Edith die Hl. Messe besuchte, wenn sie in Breslau war, die Eucharistie mit dem Pastor. Zuvor hat er jeden von uns mit der Reliquie Ediths gesegnet. Hier ist mir klar geworden, dass uns die Eucharistie in die Gemeinschaft aller, der Verstorbenen, der Heiligen führt. Für ein paar Augenblicke waren wir alle vereint und das war ein überwältigendes und herrliches Gefühl puren Glücks.

Jetzt sind wir gerade auf dem Weg nach Liegnitz, wo sich das Eucharistiewunder ereignet hat. Wie schrieb Andrea so herrlich: "Jetzt gilt es nur noch die Hände nach seinem Gewand auszustrecken." Ja, ER ist ganz ganz nah bei uns und das von Anbeginn unserer Reise. Dafür sind wir alle unendlich dankbar.

Uns allen wird bewusst: was wir hier erleben, geht weit über den Augenblick hinaus. Wir werden definitiv innerlich nicht mehr die gleichen sein, die wir waren, als wir herkamen. Deo gratias.

Drücke Euch ALLE ganz ganz feste!

Foto: (c) Privat


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