Vatikan entsetzt über Geiselnahme in französischer Kirche

26. Juli 2016 in Weltkirche


Priester bei Sturm eines Gottesdienstes brutal getötet, weitere Geisel lebensgefährlich verletzt - Die zwei Täter wurden von Sicherheitskräften erschossen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan hat mit Entsetzen auf die Geiselnahme und die Tötung eines katholischen Priesters in einer nordfranzösischen Kirche reagiert. Es handele sich um "absurde Gewalt", die besonders betroffen mache, weil sie sich in an "einem heiligen Ort" ereignet habe, "an dem die Liebe Gottes verkündet wird", heißt es in einer ersten Stellungnahme von Sprecher Federico Lombardi. Papst Franziskus sei über die "barbarische Tötung" des Geistlichen sowie die Geiselnahme der Gläubigen informiert worden.

Der Papst "verurteile aufs Schärfste jede Form des Hasses", so Lombardi. Zugleich teile Franziskus den Schmerz und den Schrecken und bete für die Opfer. Die Erklärung endet mit den Worten: "Wir sind der Kirche in Frankreich, der Erzdiözese Rouen, der betroffenen Gemeinde und dem französischen Volk nahe".

Bei der Geiselnahme am Dienstag in einer Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray waren die beiden Täter offenbar mit äußerster Brutalität vorgegangen. Einem Priester sei die Kehle durchschnitten worden, berichteten mehrere französische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Eine weitere Geisel ringe noch um ihr Leben. Die beiden Täter wurden laut Medienberichten von Sicherheitskräften getötet.

Insgesamt seien fünf Gläubige bei dem gerade stattfindenden Gottesdienst gewesen, als die mit Messern bewaffneten Täter die Kirche gestürmt hätten, berichtete France TV Info. Eine Frau, die entkommen konnte und die Polizei benachrichtigte, berichtete, dass die Täter dabei islamistische Parolen gerufen hätten. Laut "Le Figaro" dauerte die Geiselnahme rund 40 Minuten.

Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, der zurzeit beim Weltjugendtag in Krakau ist, kündigte an, nach Frankreich zurückzukehren. Sowohl der französische Ministerpräsident Francois Hollande als auch Innenminister Bernard Cazeneuve sind laut France TV Info auf dem Weg nach Saint-Etienne-du-Rouvray.

Dieser Priester wurde ermordet - R.I.P. Abbé Jacques Hamel


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