21. Juli 2016 in Deutschland
EKD-Vorsitzender: Interreligiöser Dialog darf Differenzen nicht einebnen - So sei es für Muslime inakzeptabel, dass Gott in einem Gekreuzigten auf Erden sichtbar wird.
Frankfurt am Main (kath.net/idea) Unterschiedliche Gottesvorstellungen lassen sich nicht einfach harmonisieren. Diese Ansicht vertritt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), in einem Beitrag für das Magazin Chancen der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau/Frankfurt am Main). So sei es für Muslime inakzeptabel, dass Gott in einem Gekreuzigten auf Erden sichtbar wird.
Bedford-Strohm plädiert dafür, Differenzen auszusprechen: Nicht um eine Einebnung der Unterschiede kann es gehen, sondern um einen Umgang mit diesen Unterschieden, der nicht von Abwertung, sondern von wechselseitigem Hinhören geprägt ist, so der Theologe.
Wo auf der Grundlage eines wertschätzenden Umgangs Vertrauen wachse, könnten Religionen gemeinsam entfalten, was sie ursprünglich ausmache: ihre auf Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe gegründete Friedenskraft.
Bedford-Strohm zufolge sind Religionen nicht maßgeblich für den Unfrieden in der Welt verantwortlich. Vielmehr lägen nahezu jedem religiösen Konflikt auch soziale Ursachen zugrunde.
Dennoch sei der interreligiöse Dialog ein wichtiger Baustein für ein friedliches Zusammenleben, so Bedford-Strohm.
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