Mehrere Christen bei Attentaten ermordet

9. Juli 2016 in Weltkirche


In Ägypten starb eine koptisch-orthodoxe Nonne - Muslimische Viehhirten töten einen Pastor in Nigeria


Obi/Nairobi (kath.net/idea) In den vergangenen Tagen sind in Afrika mehrere Christen Opfer von Attentaten geworden. In Nigeria starb der Pastor der evangelikalen Kirche „Winning All“, Joseph Kurah. Wie der christliche Informationsdienst „World Watch Monitor“ schreibt, wurden der siebenfache Vater und drei Freunde von bewaffneten Männern in der Stadt Obi im Bundesstaat Nasarawa in der Landesmitte attackiert. Während seine Freunde fliehen konnten, wurde Kurah von den Angreifern getötet. Laut Berichten von Augenzeugen soll es sich bei den Tätern um muslimische Viehhirten des Volkes der Fulani gehandelt haben. Sie sollen die Leiche nach Aussagen vom Neffen des Getöteten aufs Schlimmste verstümmelt haben. Christen seien, so der Neffe, in Nigeria häufig zu Gejagten geworden: „Niemand redet über die zahlreichen Christen, die in Nigeria fast täglich in aller Stille ermordet werden.“ Die Polizei hat einige Verdächtige festgenommen. 48 Prozent der 177 Millionen Einwohner Nigerias sind Kirchenmitglieder, 51 Prozent Muslime.

Menschenrechtsanwalt in Kenia ermordet

In Kenia wurden der Anwalt der christlichen Menschenrechtsbewegung International Justice Mission (Internationaler Auftrag für Gerechtigkeit), Willie Kimani, sein Fahrer und ein 24-jähriger Klient ermordet. Der Familienvater Josephat Mwenda war nach Angaben der Organisation Opfer falscher Anschuldigungen geworden. Er befand sich mit seinem Anwalt Kimani auf dem Rückweg von einer Gerichtsanhörung östlich von Nairobi, als sie und ihr Taxifahrer Joseph Muiruri entführt wurden. Später seien die Leichen in einem Fluss gefunden worden. Drei Polizisten gelten als Hauptverdächtige und wurden verhaftet. Massive und willkürliche Polizeigewalt gilt in dem Land als weit verbreitet. Die Tat löste international Entsetzen aus. Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, sagte, dass der Einsatz für Menschenrechte in Kenia mit größter Gefahr für Leib und Leben verbunden sein könne. Die kenianische Regierung müsse mit aller Konsequenz gegen Polizeigewalt vorgehen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler, forderte die Regierung auf, die Untersuchung unabhängigen Organen zu übertragen. 83 Prozent der 45 Millionen Einwohner Kenias sind Christen, elf Prozent Muslime und die Übrigen Anhänger von Naturreligionen.

Ägypten: Koptische Nonnen geriet in einen Schusswechsel

In Ägypten starb eine koptisch-orthodoxe Nonne. Wie der vatikanische Pressedienst Fides berichtet, geriet die Ordensfrau am 5. Juli mit ihrem Auto zwischen Kairo und Alexandria in einen Schusswechsel zwischen verfeindeten Familien. Dabei wurde sie tödlich getroffen. Zwei Mitschwestern blieben unverletzt.

Jamaika: Mutmaßliche Mörder von zwei US-Missionaren gefasst

In Jamaika sind mit Andre Thomas und Dwight Henry (beide Port Maria) die mutmaßlichen Mörder von zwei US-Missionaren verhaftet worden. Es soll sich nach Polizeiangaben um einen brutalen Raubüberfall gehandelt haben. Randy Hentzel (48) und Harold Nichols (53), die von der Organisation „Teams for Medical Missions“ (Teams für medizinische Missionen) mit Sitz im US-Bundesstaat Pennsylvania ausgesandt waren, wurden auf dem Weg in die Albion-Berge im Norden der Insel getötet. Sie waren mit Motorrädern unterwegs und wollten dort zwei Frauen beim Bau ihrer Häuser helfen. Dort kamen sie nie an. Hentzel wurde erschossen, Nichols erschlagen. Beide Missionare hatten 14 Jahre in Jamaika gearbeitet. Von den 2,7 Millionen Einwohnern der karibischen Insel sind 67 Prozent Kirchenmitglieder, 21 Prozent konfessionslos und zwölf Prozent Andersgläubige.


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