Tausende bei tschechischer Nationalwallfahrt nach Velehrad

6. Juli 2016 in Weltkirche


Prager Erzbischof Kardinal Duka betont vor 23.000 Pilgern Nächstenliebe als Grundpfeiler der Zivilisation


Prag (kath.net/KAP) Mehr als 23.000 Gläubige haben in diesem Jahr an der tschechischen Nationalwallfahrt nach Velehrad teilgenommen. Die traditionelle Wallfahrt am 5. Juli, an der an der Spitze zahlreicher Bischöfe der Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka und der Olmützer Erzbischof Jan Graubner teilnahmen, stand heuer im Zeichen des von Papst Franziskus ausgerufenen "Heiligen Jahres der Barmherzigkeit".

Nicht Neid und Hass oder Verachtung, sondern die Begegnung zwischen Gott und den Menschen sowie wahre Freundschaft und Nächstenliebe seien Grundpfeiler der Zivilisation und der menschlichen Würde, sagte Duka in seiner Predigt beim zentralen Festgottesdienst in dem mährischen Wallfahrtsort.

Der Vorsitzende der tschechischen Bischofskonferenz hob zudem die Bedeutung Velehrads hervor. Im vergangenen Jahrhundert sei an diesem Ort mehrere Male über Sein und Nichtsein entschieden worden. "Hier haben wir gelernt, was wahr ist oder was nur falsche Propaganda oder verlockenden Versprechen sind. Hier haben wir gelernt, wem wir glauben und wen wir ablehnen sollen", sagte der Kardinal.

Bei der Nationalwallfahrt wird der Slawenapostel Kyrill und Method gedacht, die 863 nach Mähren kamen. Sie hatten im 9. Jahrhundert als Erste die Bibel ins Slawische übersetzt. Die traditionelle Wallfahrt im Jahr 1985 zum 1.100sten Todestag des hl. Method wurde mit geschätzten 250.000 Gläubigen zu einer bedeutenden christlichen Demonstration gegen das damalige kommunistische Regime der Tschechoslowakei.

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