Schwester Elisabeth und ihr Mörder - und weitere Essays. Leseprobe 3

30. Juli 2016 in Buchtipp


Kleine Geschichten aus dem Alltag über Gott und die Welt. Ein neues Buch von Pfarrer Franz Zeiger. Leseproben auf kath.net jeden Samstag bis Ende August!


Linz (kath.net)
Da ist Schwester Elisabeth, die sich mit ihrem Mörder beim Pfarrer ein Stelldichein gibt. Oder Frau Anni, die Bäckerin aus der Kindheit des Autors, die er bei einem Besuch im Seniorenheim wieder trifft. Oder Erwin, der Totengräber und Philosoph, der eine überraschend einleuchtende Antwort auf die Frage nach dem ewigen Leben gefunden hat.

Es sind kleine Geschichten aus dem Alltag über Gott und die Welt. Kleine Geschichten - und doch sind sie groß. Gefühlvoll, manchmal mit einem Augenzwinkern, aber immer ohne Pathos erzählt Franz Zeiger Geschichten, wie sie das Leben schrieb. Und er entdeckt dabei immer wieder die Spuren Gottes.

Die in diesem Buch erstmals zusammengefassten Essays von Pfarrer Franz Zeiger sind im Laufe mehrerer Jahre teils als Kolumnen in Print- und Onlinemedien sowie als Beiträge des Virtuellen Advent- und Fastenkalenders der Pfarre Linz - St. Peter erschienen. Mit einem Vorwort von Klaus Luger, Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz.

Der Reinerlös dieses Buchs kommt zur Gänze der Flüchtlingshilfe von Pfarrer Zeiger zugute.

Leseprobe 3:
Ich war noch niemals in New York

Ich war auch noch niemals in Chicago oder sonst einer der bekannten amerikanischen Städte. Ehrlich gesagt: ich war überhaupt noch nie in Amerika. Aber ein Freund von mir, der fliegt gemeinsam mit seiner Frau zwei- bis dreimal jährlich über den großen Teich. Ich freue mich immer, wenn ich eine Ansichtskarte von ihnen bekomme und träume mich dann hinein in dieses ferne und für mich so unbekannte Land.
Und den sprichwörtlichen reichen Onkel aus Amerika, den hätt’ ich auch gern. Gerade jetzt, wo ich oft von einem auf den anderen Tag nicht weiß, wie ich das Allernötigste für unsere Flüchtlinge besorgen soll.

Neulich war es wieder so weit. Der Winter steht ja vor der Tür und das bedeutet, für die insgesamt 36 uns anvertrauten Menschen warme Winterkleidung zu besorgen. „Jesus“, sage ich, „wieso hab’ ich bloß keinen reichen Onkel in Amerika?“ Und ich erzähle ihm alles, was mich bewegt.
Am Nachmittag dieses Tages ruft mich mein Freund an. „Wir waren wieder in Amerika, wie du weißt. Es war wunderschön. Wir haben dort bei unseren Bekannten von deinen Flüchtlingen erzählt. Und da hat uns jemand angesprochen und uns mitgeteilt, dass er gerne etwas spenden möchte. Könntest Du mir bitte Eure Kontoverbindung für eine Überweisung aus Übersee zukommen lassen?“ Momentan war ich doch einigermaßen sprachlos – und das ist bei mir eher selten der Fall. Ich verspreche ihm, die Kontodaten noch heute zu senden.

Wenige Tage später ist ein beträchtlicher vierstelliger Betrag auf unserem Konto. „For winter clothes“, steht da im Feld „Verwendungszweck“ zu lesen.
Ich habe diesen guten Menschen, dem ich vom Herzen dankbar bin und der so weit entfernt von uns lebt, noch nie in meinem Leben gesehen. Wer weiß, ob ich ihn jemals persönlich kennen lernen werde.

Aber eins steht fest. Jesus macht keine leeren Versprechungen. Wenn wirklich Not am Mann ist, dann lässt er sich die unglaublichsten Dinge einfallen, um schnell und punktgenau zu helfen. Notfalls schickt er dazu auch schon mal einen „Onkel aus Amerika“ los.

kath.net-Buchtipp
Schwester Elisabeth und ihr Mörder - und weitere Essays
Von Pfarrer Franz Zeiger
Taschenbuch, 202 Seiten
2016 Dip3 Bildungsservice GmbH
ISBN 978-3-903028-42-5
Preis 9,80 EUR

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