'Ehe nach christlichen Verständnis: Nur zwischen Mann und Frau'

29. Juni 2016 in Familie


Würzburger Bischof Hofmann: Der gesellschaftliche Konsens zu Ehe und Familie werde seit Jahrzehnten „gezielt gestört“, ein Beispiel dafür sei das sogenannte „Gender Mainstreaming“.


Würzburg (kath.net) Der gesellschaftliche Konsens zu Ehe und Familie werde seit Jahrzehnten „gezielt gestört“, sagte der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann beim Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom am Montag in der Predigt vor rund 1000 Ehejubilaren. Als ein Beispiel nannte er das sogenannte „Gender Mainstreaming“. „Man leugnet dabei nicht nur die biologischen Unterschiede von Mann und Frau, sondern behauptet auch, dass die Unterschiede zwischen Männlichem und Weiblichem bloß anerzogen seien“, stellte der Bischof weiter fest und forderte eine klare Definition von Ehe und Familie. „Wir müssen eindeutig sagen, dass eine Ehe nach unserem christlichen Verständnis nur zwischen einem Mann und einer Frau bestehen kann.“ Dies berichtete das Bistum in einer Presseaussendung.

Auch würden viele Menschen die Ehe als „auslaufendes Modell“ betrachten, erläuterte Hofmann. „Wir hören oft vom Scheitern der Liebe, von Scheidungen, von Patchwork-Familien.“ Dabei stehe die Sehnsucht nach gelingender Ehe, Liebe und Familie ganz oben auf der Erwartungsliste junger Menschen.

Ein weiteres Beispiel sei die Sexualisierung der Gesellschaft, in der Sex als „allgemeines Konsumgut“ propagiert werde. „Damit ist der Enthemmung Tür und Tor geöffnet“, warnte der Bischof. Auch Papst Franziskus habe das Thema mit der zweiten Synode zu Ehe und Familie im vergangenen Herbst in Rom in den Mittelpunkt gestellt: „Weil das katholische Ehe- und Familienbild gefährdet ist und dringend profiliert dargelegt werden muss.“

„Wenngleich wir Ehe und Familie als Lebensform nicht überzeichnet idealisieren sollten, dürfen wir doch nicht vergessen, dass zwei Menschen, die sich das Sakrament der Ehe spenden, auch teilhaben am Sakrament der Kirche, so dass sie selbst im Vollzug ihrer Ehe Kirche sind“, fuhr Bischof Hofmann fort. In der Ehe sei Gottes Liebe anwesend und erfahrbar. „Er verspricht sein Mitgehen – verlässlich und auf Dauer. Sie haben erfahren, dass Sie die Glut der Liebe nähren, aber sich nicht grenzenlos glücklich machen können. Der je größere Gott muss immer wieder neu von Ihnen aus in diese Liebe hineingenommen werden.“

Papst Franziskus habe im Zusammenhang mit der Würdigung der Ehe auch auf die Wertschätzung für alte Menschen hingewiesen. „Weil die Gesellschaft die Stimme der Alten nicht mehr höre, habe man den Erfahrungsschatz dieser Generation verloren und auch das Zeugnis von Ehepaaren, die ihr Leben lang zusammengeblieben sind“, sagte Bischof Hofmann.

„Es ist etwas Besonderes, wenn die Liebe Gottes sich auch in der ehelichen Liebe offenbart“, sagte der Bischof und dankte allen anwesenden Jubelpaaren für ihr „Zeugnis der Treue, Verlässlichkeit und des glücklichen Gelingens“. Dabei wandte er sich auch an die Paare unterschiedlicher Konfession. „Danke, dass Sie nicht mürbe oder mutlos geworden sind. So konnten Sie in Ihrer konkreten Ehe viel für die Überwindung von Glaubensdifferenzen tun.“ Er erinnerte auch an jene Ehepaare, die auseinandergegangen sind, sowie an die Witwen und Witwer. „Auch sie brauchen unsere Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Hilfe.“ Am Ende des Gottesdienstes erteilte der Bischof zusammen mit weiteren Priestern und Diakonen den einzelnen Ehepaaren den Segen.



Foto oben: Bischof Hofmann während dieser Messe (c) Presse Bistum Würzburg



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