Kirchenrechtler Haering: Papst will bessere Ehevorbereitung

23. Juni 2016 in Weltkirche


Münchner Kirchenrechtler sagte, die Worte des Papstes änderten nichts an Lehre und Praxis der Kirche. «Seine Gedanken entsprechen ganz dem Kirchenrecht und wurden so ähnlich vor Jahren schon im Vatikan geäußert.»


Augsburg (kath.net/KNA) Die Äußerungen von Papst Franziskus zur Gültigkeit kirchlicher Heiraten sind nach den Worten des Münchner Kirchenrechtlers Stephan Haering als Plädoyer für eine bessere Ehevorbereitung zu verstehen. «Sein Anliegen ist: Seelsorge, Seelsorge, Seelsorge», sagte der Benediktinerpater der «Augsburger Allgemeinen» (Mittwoch). Franziskus kritisiere zudem jene Geistliche, die Paare zu schnell trauten. «Bequeme Priester sind dem Papst zuwider.»

Das Kirchenoberhaupt hatte vergangene Woche erklärt, die meisten katholisch geschlossenen Ehen seien ungültig, kath.net hat berichtet. Der großen Mehrheit der Paare fehle das nötige Verständnis von Dauer und Verpflichtung einer Ehe. So sei eine Schwangerschaft allein noch kein Grund zu heiraten. Die Äußerungen hatten eine breite Debatte ausgelöst. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick warnte heiratswillige Paare, zu schnell vor den Altar zu treten. Für Deutschland treffe es aber «sicherlich nicht so häufig zu», dass Trauungen ungültig seien.

Haering sagte, die Worte des Papstes änderten nichts an Lehre und Praxis der Kirche. «Seine Gedanken entsprechen ganz dem Kirchenrecht und wurden so ähnlich vor Jahren schon im Vatikan geäußert.» - Der Professor lehrt Kirchenrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Videoaufzeichnung der Kernaussagen des Papstes zur Gültigkeit der Ehen (italienisch/spanisch)


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