Benedikt XVI. kehrt in den Apostolischen Palast zurück

22. Juni 2016 in Chronik


Anlass der Rückkehr ist Feier seines 65-jährigen Priesterjubiläums am 28. Juni in der Sala Clementina


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (Archivfoto) kehrt am kommenden Dienstag, 28. Juni, erstmals wieder in den Apostolischen Palast zurück, aus dem er am 28. Februar 2013 ausgezogen war. Anlass der Rückkehr ist die Feier seines 65-jährigen Priesterjubiläums. Zu der Zeremonie in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes kommt auch Papst Franziskus. Veranstaltet wird die Feier von der vatikanischen Stiftung "Joseph Ratzinger-Benedikt XVI." Nach Angaben der Stiftung soll an Benedikt dabei auch der neue Band seiner Gesammelten Schriften über das Priestertum überreicht werden.

Seit seinem Amtsverzicht Ende Februar 2013 tritt Benedikt XVI. nur noch selten öffentlich auf. Zuletzt schritt er Anfang Dezember zur Eröffnung des Heiligen Jahrs nach Papst Franziskus durch die Heilige Pforte des Petersdoms.

Joseph Ratzinger war am 29. Juni 1951 gemeinsam mit seinem Bruder Georg im Freisinger Dom vom damaligen Münchner Kardinal Michael von Faulhaber zum Priester geweiht worden. Die Primiz feierte er am darauf folgenden 8. Juli in Traunstein, wo seine Eltern wohnten.

In seinen Erinnerungen aus dem Jahr 1998 notiert Joseph Ratzinger, dieser 29. Juni 1951, ein strahlender Sommertag, bleibe ihm als "Höhepunkt des Lebens" unvergesslich. Als der greise Münchner Kardinal Michael Faulhaber dem jüngsten Kandidaten die Hände aufgelegt habe, sei in dem Augenblick vom Hochaltar ein kleiner Vogel in den Dom aufgestiegen und habe ein kleines Jubellied geträllert. Dies sei ihm wie ein Zuspruch von oben vorgekommen: "Es ist gut so, du bist auf dem rechten Weg", schreibt der damalige Präfekt der Glaubenskongregation und spätere Papst.

Georg Ratzinger sollte später als Leiter der berühmten Regensburger Domspatzen den ältesten Knabenchor der Welt zu neuen künstlerischen Höhenflügen führen. Sein Bruder durfte nicht Professor bleiben, sondern wurde zu Höherem berufen. 1977 wurde er Erzbischof in seiner Heimatdiözese München-Freising, dann 1982 Präfekt der römischen Glaubenskongregation nach Rom. Schließlich traf den Kurienkardinal am 19. April 2005 das "Fallbeil" beim Konklave, wie er seine Wahl zum Papst selber drastisch kommentierte. Am 11. Februar 2013 schließlich erfolgte ein Schritt, den es seit 600 Jahren nicht mehr gegeben hatte: Ein Papst erklärte seinen Amtsverzicht.

Archivvideo: Joseph Ratzinger Priesterweihe


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Foto: Archivfoto aus seiner Amtszeit


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