Göttweiger Abt: Kurz-Kritiker sind "kurzsichtig"

21. Juni 2016 in Österreich


Columban Luser in NÖN-Kommentar: Vorschläge des Außenministers helfen, Migrationsproblem "langfristig und nachhaltig zu bewältigen"


St. Pölten (kath.net/KAP) Unterstützung für die Flüchtlingspolitik von Minister Sebastian Kurz hat der Göttweiger Abt Columban Luser signalisiert. Die Vorschläge des VP-Politikers könnten durchaus dabei helfen, "das Problem des Migrationsstroms langfristig und nachhaltig zu bewältigen" und widersprächen dabei nicht dem "Geist des Evangeliums, wo die Kinder des Lichts ausdrücklich zur Klugheit gemahnt werden und nicht nur zur Barmherzigkeit", schrieb er in einem Kommentar in den "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN, Dienstag). Angesichts kirchlicher Kurz-Kritiker frage er sich: "Wer ist da wirklich kurz-sichtig?"

Luser bezog sich auf eine Ansprache des Außenministers beim "Europaforum Wachau" Anfang Juni in Stift Göttweig. Eine Willkommens- und Einladungspolitik mit unbegrenzter Aufnahme von Flüchtlingen würden Österreich bald überfordern und den sozialen Frieden gefährden, gab der Abt Inhalte der Rede wieder. Kurz' Lösungsvorschlag dafür umfasse u.a. die humanitäre Hilfe vor Ort, legale Migrationsrouten, Resettlement-Programme, Unterstützung der Ärmsten der Armen für neue Perspektiven in Europa und geordnete Einwanderung; der Außenminister agierte damit "ganz im Sinn der Genfer Flüchtlingskonvention".

Kurz habe zudem für eine "europäische Lösung" geworben, "die mehr sein muss als nur die Verteilung in Europa" so der Ordensmann. Es sei nämlich eine Täuschung, angesichts einer stark wachsenden Bevölkerung in Afrika von einem nachlassenden Migrationsdruck auszugehen. Vielmehr sei ein Vielfaches des derzeitigen Ausmaßes zu erwarten.

Archivfoto: 2015 begegnete Außenminister Kurz dem Papst


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