Kardinal Woelki verurteilt Anschlag auf Flüchtlingsunterkunft

20. Juni 2016 in Deutschland


Kölner Erzbischof: «Das ist für mich so etwas wie die Verlängerung des Terrors, vor dem die Familie aus ihrer Heimat geflohen ist.» - Reaktion auf Brandanschlag auf Pfarrhaus des Erzbistums Köln, in dem eine achtköpfige Familie wohnte


Köln (kath.net/KNA) Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (Foto) hat den Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in einem derzeit nicht genutzten katholischen Pfarrhaus in Köln-Rondorf als „unfassbar“ verurteilt. In einem Gottesdienst in der Gemeinde sprach er am Wochenende von «Menschen- und gottesverachtender Tyrannei», wie domradio.de berichtete: «Das ist für mich so etwas wie die Verlängerung des Terrors, vor dem die Familie aus ihrer Heimat geflohen ist.»

Woelki forderte alle Gläubigen auf, sich Gewalt und Fremdenhass entgegenzustellen. Man dürfe sich nicht taub und blind stellen gegenüber dem Bösen in all seinen Facetten. Millionen Menschen seien weltweit aus ganz verschiedenen Gründen auf der Flucht. Aber eines sei sicher, so Woelki: «Kein Mensch auf dieser Welt gibt sein zu Hause auf, ohne einen schweren und lebensbedrohlichen Grund. Einer dieser Gründe ist auch religiöser Fanatismus.»

Das Haus, in dem eine achtköpfige Familie aus dem Irak lebte, war vor rund einer Woche durch einen Brand völlig zerstört worden; verletzt wurde niemand. Polizei und Staatsanwalt gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

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Archivfoto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Köln


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