Muslimischer Migrationshintergrund und Gewalt gegen Homosexuelle

15. Juni 2016 in Aktuelles


David Berger: „Es ist ein Unterschied, ob das Sakrament der Ehe für Homosexuelle abgelehnt wird – wie übrigens auch von unserer Kanzlerin – oder Menschen von Häusern gestürzt werden.“


Berlin (kath.net) Für ihren Umgang mit Homosexuellen habe er die katholische Kirche zwar oft kritisiert, erläutert der Journalist und Theologe David Berger im Interview mit der „Abendzeitung München“. Berger, der sich selbst als homosexuell bezeichnet, stellt dann weiter fest: „Es ist aber ein Unterschied, ob das Sakrament der Ehe für Homosexuelle abgelehnt wird – wie übrigens auch von unserer Kanzlerin – oder Menschen von Häusern gestürzt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass im Vatikan ein Schwuler auf den Palazzo geführt, hinuntergeworfen und unten von einer aufgebrachten Menge gesteinigt worden ist.“

Doch müsse man wahrnehmen, so Berger, „dass in fast allen Ländern, in denen Homosexualität mit dem Tod bedroht wird, der Islam die herrschende Religion ist, die Scharia das Rechtssystem prägt“. Es gebe „bei islamistischen Gruppen“ „eine geradezu genüssliche Verfolgungsjagd auf Homosexuelle, die mit Folter und Hinrichtung endet“. Doch würden die Sympathien für derartiges Gedankengut „aber auch bis in die Türkei“ reichen, „wo heute eine Tageszeitung getitelt hat, dass in Orlando ‚50 Perverse‘ ermordet worden seien. Und in Berlin predigt eine als liberal geltende Muslimgemeinde, dass der Genuss von Schweinefleisch homosexuell mache.“

Wer mit den schwulen und lesbischen Beratungsstellen spreche, berichtete Berger, „erfährt hinter vorgehaltener Hand, dass Beschimpfungen und Gewalt gegen Homosexuelle sehr oft von Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund ausgeht. Öffentlich gesagt wird das leider kaum.“


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