Pakistan: Muslime unterstützen Christen beim Bau einer Kirche

14. Juni 2016 in Weltkirche


„Die Christen haben auch das Recht, Gott in ihrer eigenen Kirche anzubeten“


Gorja (kath.net/idea) In einem Dorf in Pakistan helfen Muslime Christen dabei, eine kleine Kirche zu bauen. Medienberichten zufolge hat die christliche Gemeinschaft in Gorja (Provinz Punjab) bislang keinen Ort, an dem sie Gottesdienste feiern kann. Aus Solidarität unterstützen sie nun ihre muslimischen Nachbarn dabei. „Unsere Moschee steht hier noch aus vergangenen Zeiten. Aber die Christen haben auch das Recht, Gott in ihrer eigenen Kirche anzubeten“, zitiert das evangelische Werk „Christians in Pakistan“ den muslimischen Dorfbewohner Iljaz Farooq. Nur acht christliche Familien lebten in dem überwiegend muslimischen Dorf. Aber das Miteinander sei seit jeher gut, sagt Faryal Masij, einer der wenigen Christen: „So weit ich mich erinnern kann, haben wir immer gegenseitig am Leben der anderen teilgehabt – an der Freude, dem Leid und den religiösen Festen.“ Bislang hat die Dorfgemeinschaft umgerechnet rund 660 Euro für die Kirche gesammelt. Die Grundmauern stehen bereits.

Das Dorf ist damit eines der wenigen Beispiele für religiöse Toleranz in Pakistan. Weithin haben Christen einen schweren Stand. Laut dem aktuellen Jahresbericht der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit (Washington) gehört das Land zu den intolerantesten Staaten gegenüber religiösen Minderheiten. Von den 174 Millionen Einwohnern sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus.


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