Islamistische Gewalt richtet sich auch gegen nichtchristliche Religion

10. Juni 2016 in Aktuelles


Hinter dem Anschlag auf einen Sikh-Tempel stecken offenbar radikale Muslime


Essen/Düsseldorf (kath.net/idea) Die religiös motivierte Gewalt durch Muslime nimmt in Deutschland zu. Bisher waren Übergriffe durch muslimische Asylbewerber gegen Christen in Flüchtlingsunterkünften bekanntgeworden. Jetzt gehen Ermittler davon aus, dass auch der Anschlag auf einen Sikh-Tempel in Essen einen islamistischen Hintergrund hat. Dabei waren vor sieben Wochen durch die Explosion einer Bombe drei Besucher des Tempels verletzt worden, einer davon schwer. Drei Verdächtige im Alter von 16 und 17 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Am 7. Juni verhaftete die Polizei in Gelsenkirchen einen weiteren mutmaßlichen Täter. Der 17-Jährige gehörte, wie die bereits Inhaftierten, zu einer Chatgruppe, in der das Attentat vorbereitet und später verherrlicht worden war. Der Jugendliche habe sich erst kürzlich vor dem Jugendrichter verantworten müssen, weil er auf einer Freizeit gewaltverherrlichende Propaganda der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verbreitet habe, erklärte die Staatsanwaltschaft Essen.

Verdächtiger bestreitet religiösen Hintergrund

Ein bereits inhaftierter 16-Jähriger hat sich Anfang der Woche in einem Brief an die Essener Sikh-Gemeinde für die Tat entschuldigt. Der Anschlag habe keine religiösen Gründe gehabt, heißt es in dem Schreiben, das der Strafverteidiger des Jugendlichen veröffentlichte. Die jungen Männer hätten die Bombe aus „Spaß am Böllerbau“ hergestellt und keine Menschen verletzen wollen. Der Sikh-Tempel sei ein Zufallsziel gewesen. Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung halten Ermittler diese Version aber für wenig glaubwürdig. Die mutmaßlichen Täter seien als IS-Sympathisanten bekanntgewesen und „planvoll“ vorgegangen. In Deutschland leben rund 15.000 Sikhs; weltweit wird ihre Zahl auf bis zu 25 Millionen geschätzt. Sikh heißt Schüler. Die monotheistische Religion geht auf den Guru Nanak zurück, der von 1469 bis 1539 in dem seit 1947 auf Pakistan und Indien aufgeteilten Fünfstromland Punjab gelebt und gewirkt hat. Er verband islamische und hinduistische Lehren zu einer neuen Religion.

Streit um Ramadan führte zu Brandanschlag

Erstmals hat es in Deutschland auch ein Großfeuer in einer Flüchtlingsunterkunft gegeben, die einen religiösen Hintergrund hatte. Laut Polizei führte ein Streit unter Muslimen am 7. Juni zu einem Brandanschlag in Düsseldorf, der einen Schaden in Höhe von zehn Millionen Euro verursachte. Anlass war der Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am Tag zuvor. Gläubige Muslime verzichten während des Fastenmonats von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unter anderem auf Essen und Trinken. In der Unterkunft sei es zu einem Konflikt zwischen fastenden und nichtfastenden Muslimen gekommen. Aus Ärger darüber, dass die Essensportionen kleiner waren als sonst, hätten zwei Männer im Wohnbereich der Halle eine Matratze mit brennbarer Flüssigkeit übergossen und angezündet. Die beiden Asylbewerber aus Marokko seien verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. In der Flüchtlingsunterkunft waren 280 männliche Flüchtlinge untergebracht. Mindestens 24 wurden durch das Feuer verletzt.

Großbrand in Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft



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