Sonntagsfrage: Wie Kirchenmitglieder wählen würden

8. Juni 2016 in Deutschland


Die AfD wäre bei den Konfessionslosen die zweitstärkste Kraft


Erfurt (kath.net/idea) Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die CDU/CSU mit 30 Prozent stärkste politische Kraft. Einen höheren Anteil erhielten die Unionsparteien von Katholiken (39 Prozent) und Protestanten (32 Prozent), deutlich weniger jedoch von den Konfessionslosen (23 Prozent). Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Die SPD käme bei allen Befragten auf 19 Prozent. Besser schnitte sie bei den Evangelischen (23 Prozent) ab, schlechter bei Katholiken (17 Prozent) und Bürgern ohne Kirchenbindung (16 Prozent).

Drittstärkste Partei würde der Umfrage zufolge die „Alternative für Deutschland“ (AfD) mit 14 Prozent. Sie wird überdurchschnittlich stark von Konfessionslosen (19 Prozent) unterstützt und ist damit in dieser Wählergruppe stärker als die SPD. Allerdings würde nur etwa jeder zehnte Katholik und Protestant für die AfD stimmen (jeweils elf Prozent).

Auffällig bei Bündnis 90/Die Grünen: Bei dieser Partei würden mehr Katholiken (13 Prozent) als Protestanten (elf Prozent) auf dem Wahlzettel ihr Kreuz machen. Von den kirchlich Ungebundenen favorisieren 14 Prozent die Grünen.

Die Linkspartei (10,5 Prozent) kann sich vor allem auf konfessionslose Wähler stützen (15 Prozent). Bei Katholiken (fünf Prozent) und Protestanten (neun Prozent) fiele ihr Ergebnis deutlich geringer aus.

Die FDP könnte jetzt bei einer Bundestagswahl mit acht Prozent der Stimmen rechnen – ebenso hoch wäre der Zuspruch von Evangelischen. Katholische Wähler tendieren etwas stärker zu den Liberalen (elf Prozent). Bei den Konfessionslosen hätten sie ein unterdurchschnittliches Ergebnis (sechs Prozent).

Auf sonstige Parteien entfielen der Umfrage zufolge 5,5 Prozent. An ihr nahmen über 2.000 Personen ab 18 Jahren teil.


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