Gericht in Brasilien verbietet umgestaltete Heiligen-Figuren

3. Juni 2016 in Chronik


Ana Smile hatte mit ihren Gipsfiguren, darunter ein als Superman verkleideter Jesus und eine zu Minnie Mouse umfunktionierte Marienstatue, für Aufsehen und Unmut gesorgt - Mit Link zu Bildbeispielen


Brasilia (kath.net/KNA) Ein Gericht in der zentralbrasilianischen Stadt Goiania hat einer Künstlerin Herstellung und Vertrieb von zu Pop-Art-Figuren umgestalteten Heiligenfiguren untersagt. Es gab damit laut Medienberichten (Donnerstag) einer Klage der zuständigen Erzdiözese statt.

Die 32-jährige Ana Smile hatte mit ihren Gipsfiguren - darunter ein als Superman verkleideter Jesus und eine zu Minnie Mouse umfunktionierte Marienstatue - für Aufsehen und Unmut gesorgt. Vertreter der katholischen Kirche warfen ihr vor, mit ihren Werken religiöse Gefühle zu verletzen.

Die Künstlerin sieht das anders. «Nie hatte ich im Sinn, den Glauben der Menschen anzugreifen», wird sie zitiert. Sie stamme selbst aus einer katholischen Familie, die sie unterstütze und ihre Arbeiten gutheiße. «Selbst meine Oma, die strenggläubig ist, hat da kein Problem gesehen.»

Anders als die Großmutter sah das Gericht jedoch eine Verletzung der Glaubensfreiheit gegeben. Diese sei durch die Verfassung geschützt, genau wie die freie Meinungsäußerung der Künstlerin. «Wenn diese zwei Grundrechte jedoch in Konflikt treten, muss das Recht auf die Würde der Person und auf die Unverletzlichkeit der Ehre höher gewertet werden», so der Wortlaut der Urteilsbegründung.

Sollte Ana Smile dem Richterspruch nicht Folge leisten, droht ihr eine Geldstrafe. Sie kündigte bereits an, Widerspruch einzulegen.

Link zu einem brasilianischen Bericht mit Bildbeispielen

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