Österreichs Außenminister Kurz: Kein Kurswechsel in Flüchtlingspolitik

24. Mai 2016 in Österreich


«Österreich hat bei einer Bevölkerung von 8,6 Millionen Einwohnern allein letztes Jahr 90.000 Flüchtlinge aufgenommen. Das sind pro Kopf mehr als die 26 anderen EU-Staaten» Das kann sich laut des Außenministers so dieses Jahr nicht wiederholen.


Berlin (kath.net/KNA) Nach der Präsidentenwahl schließt Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik aus. «Jetzt gilt es, die Gräben des Wahlkampfs wieder zuzuschütten und Brücken zu bauen», sagt er im Interview der «Bild»-Zeitung am Dienstag. Immerhin habe fast die Hälfte der Bevölkerung für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer gestimmt. Nicht alle, die für ihn gestimmt hätten seien «rechte Wähler».

Es ginge dabei auch um eine Unzufriedenheit mit dem politischen System, den Stil der Politik und «natürlich den massiven Zustrom von Flüchtlingen sowie illegalen Migranten im letzten Jahr», so Kurz. Einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik Österreichs werde es nicht geben. «Österreich hat bei einer Bevölkerung von 8,6 Millionen Einwohnern allein letztes Jahr 90.000 Flüchtlinge aufgenommen. Das sind pro Kopf mehr als die 26 anderen EU-Staaten», sagte Kurz. Das kann sich laut des Außenministers so dieses Jahr nicht wiederholen.

Ferner betonte Kurz, dass Österreich ein verlässlicher Partner in Europa sei und bleibe: «Das wäre aber ganz unabhängig vom Wahlergebnis der Fall gewesen», erklärte der ÖVP-Politiker. Er hoffe auf eine professionelle Zusammenarbeit zwischen der Regierung und dem neuen Bundespräsidenten.

Außenminister Sebastian Kurz im Gespräch mit Papst Franziskus (2015)


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Foto oben: Außenminister Kurz © ÖVP/Jakob Glaser


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