US-Bischöfe kritisieren Obamas Transgender-Anordnung

18. Mai 2016 in Weltkirche


Katholische Bischöfe nannten Obamas jüngste Anordnung für die Schulen «zutiefst beunruhigend


Washington (kath.net/KNA) Im Streit um die Toilettennutzung von Transsexuellen in den USA haben sich hochrangige katholische Bischöfe von US-Präsident Barack Obama distanziert. Dessen jüngste Anordnung für die Schulen sei «zutiefst beunruhigend», betonten zwei Ausschussvorsitzende der katholischen US-Bischofskonferenz in einer Erklärung (Montag Ortszeit).

Obama hatte den öffentlichen Schulen, Hochschulen und Universitäten in den USA am Freitag angeordnet, Transsexuelle die Toilette ihrer Wahl benutzen zu lassen. Transsexuelle Schüler müssten die Toiletten nutzen können, die «ihrer geschlechtlichen Identität entsprechen». Andernfalls, so die Anordnung, drohe den Bildungseinrichtungen eine Streichung von Fördermitteln des Bundes.

Die Bischöfe beklagten nun, Obamas Anordnung widerspreche einem grundlegenden Verständnis der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen. Dieses habe Papst Franziskus treffend beschrieben, als er gesagt habe, dass «jungen Menschen geholfen werden müsse, ihren Körper so zu akzeptieren, wie er geschaffen wurde».

Die Stellungnahme wurde von Bischof Richard Malone aus Buffalo (Bundesstaat New York) und von Erzbischof George Lucas von Omaha (Nebraska) herausgegeben. Malone ist Vorsitzender des Bischofskonferenz-Ausschusses für Laien, Ehe, Familie und Jugend. Lucas steht dem Ausschuss für das katholische Bildungswesen vor.

Obamas Anordnung folgt auf einen Streit der US-Regierung mit dem Bundesstaat North Carolina. Dort wurde ein «WC-Gesetz» erlassen, wonach Transexuelle die Toiletten des bei ihrer Geburt festgestellten Geschlechts benutzen müssen. Die Benutzung von Toiletten oder Duschräumen des angenommenen Geschlechts wird ihnen untersagt. Das US-Justizministerium sieht darin eine bewusste Ausgrenzung einer Minderheit.

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