Kardinal in Nigeria wird im Auto beschossen, entkommt

2. Mai 2016 in Weltkirche


Bischofsfahrer berichtete: „Plötzlich sah ich drei Männer aus der Palmenpflanzung am Wegesrand heraustreten. Sie begannen, das Fahrzeug zu beschießen.“


Abuja (kath.net/KNA/red) Der Kardinal von Nigerias Hauptstadt Abuja ist einem Überfall unverletzt entkommen. Wie lokale Medien am Sonntag meldeten, geriet der Wagen von John Onaiyekan (Foto) auf dem Rückweg aus Benin-Stadt im Bundesstaat Edo in einen Hinterhalt und wurde von drei Bewaffneten beschossen. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Freitag. Als Täter werden nomadisierende Hirten aus dem Volk der Fulani vermutet. Sowohl der 72 Jahre alte Kardinal Onaiyekan als auch sein Fahrer blieben unverletzt.

Als Reaktion forderten mehrere katholische Kirchenvertreter von Staatspräsident Muhammadu Buhari ein entschiedeneres Vorgehen gegen Gewalt und Kriminalität. Der landesweite Anstieg derartiger Attacken sei «erschreckend», sagte der Erzbischof von Benin-Stadt, Augustine Akubeze. Die Regierung müsse «Leben und Eigentum der Nigerianer mit aller Ernsthaftigkeit schützen». Ohne Sicherheit könne es auch keine wirtschaftliche Entwicklung geben, sagte Akubeze laut der Zeitung «This Day» (Onlineausgabe Sonntag).

Die nigerianische Tageszeitung „PM News“ brachte den Augenzeugenbericht des Fahrers des Bischofsautos. „An diesem schicksalshaften Tag“ hatte der Fahrer den Bischof nachmittags von Benin nach Uromi gefahren. Während der Fahrt „entdeckte ich ein großes Schlagloch“. Er wäre normalerweise mit vollem Tempo über das Schlagloch gefahren, doch er wollte den schlafenden Kardinal nicht wecken, „so beschloss ich, langsamer zu fahren, damit er nicht aufwache. Plötzlich sah ich drei Männer aus der Palmenpflanzung am Wegesrand heraustreten. Sie begannen, das Fahrzeug zu beschießen“, „vor mir zwei, die aus einiger Entfernung feuerten“ und „hinter mir ein anderer“, deshalb „beschloss ich, den Rückwärtsgang zu benutzen. Andere Fahrzeuge sahen, dass ich im Rückwärtsgang kam und machten uns Platz“. „In sicherer Entfernung“ hielt der Fahrer an, Menschen kamen hergerannt, um nachzusehen, was passiert war. „Da realisierte ich, dass die Kugeln das Fenster des linken Rücksitzes zerschmettert hatte und große Löcher in die Türverkleidung gerissen hatten. Wir konnten Gott nur danken, dass dem Kardinal und keinem von uns im Auto etwas passiert war“.

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