Islamisten planten Anschlag auf Vatikan - Festnahme

29. April 2016 in Aktuelles


Mailänder Staatsanwalt: Vier Personen wurden in Italien verhaftet, die Verdächtigen hatten Rom „als Hauptbezugspunkt aller Christen“ sowie die israelische Botschaft in Rom als mögliches Terrorziel ausgewählt.


Rom (kath.net) Vier Personen wurden in Italien verhaftet, sie stehen unter dem Verdacht, Anschläge auf den Vatikan und auf die israelische Botschaft in Rom geplant zu haben. Die Verhafteten gelten offenbar auch als Sympathisanten der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Das berichtete die „Welt“. Der Mailänder Staatsanwalt Maurizio Romanelli erläuterte am Donnerstag, dass die Verdächtigen Rom „als Hauptbezugspunkt aller Christen“ als mögliches Ziel ausgewählt hätten. Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtete, dass bei einem abgehörten Telefonat einer der Verdächtigen geäußert habe: „„Ich schwöre, ich werde der erste sein, der dieses Italien mit seinen Kreuzrittern angreifen wird. Ich schwöre, ich werde es angreifen, im Vatikan, so Gott will.“ Die Festnahmen erfolgten nach Polizeiangaben im Rahmen einer großen Terrorrazzia im Norden Italiens. Hinweise auf geplante Taten hatte die Polizei in Telefon- und Sprachnachrichten gefunden.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei junge Marokkaner, unter ihnen ist ein 23-Jähriger, dessen Bruder bereits 2015 wegen Terrorverdachts aus Italien verwiesen worden war, außerdem um ein Ehepaar, das in Lecco am Comer See wohnt. Das Paar mit Kindern im Alter von zwei und vier Jahren plante, so der Staatanwalt, die Ausreise nach Syrien und wollte sich dort dem IS anschließen. Den Festgenommenen wird die Bildung einer Vereinigung des „internationalen Terrorismus“ vorgeworfen, so die Darstellung der „Welt“.

Alle vier Verdächtigen waren laut Staatsanwalt mit einem Ehepaar in Kontakt gewesen, das ebenfalls in Lecco gewohnt hatte und Februar 2015 mit seinen drei Kindern nach Syrien ausreiste. Der Familienvater dieses ausgereisten Paares, der ebenfalls aus Marokko stammt, soll von Syrien aus zu Terror gegen den italienischen Staat aufgerufen haben. Die Mutter der Ehefrau hatte der Polizei im Mai das Verschwinden des Paares gemeldet. Von den Kindern fanden sich auf WhatsApp Fotos, wie sie als IS-Kämpfer verkleidet und mit zum Himmel ausgestrecktem Daumen zum dschihadistischen „Märtyrertum“ aufriefen. Die italienische Mutter der Kinder war zum Islam übergetreten.



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