Im Frankfurter Kaiserdom wurde das Hedwigsreliquiar gestohlen

27. April 2016 in Deutschland


Domdekan Johannes zu Eltz zum Diebstahl der Dauerleihgabe des Bistums Görlitz: „Wir sind dem Vertrauen des Bistums, seinen Schatz zu hüten, nicht gerecht geworden.“


Frankfurt a.M. (kath.net) „Wir sind dem Vertrauen des Bistums, seinen Schatz zu hüten, nicht gerecht geworden.“ Dies sagte Johannes zu Eltz, katholischer Stadtdekan und Dompfarrer, wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtete. Aus dem Frankfurter Bartholomäusdom war am Montag die Reliquie der hl. Hedwig von Schlesien gestohlen worden. Zu Eltz ging davon aus, „dass das Glitzern der Monstranz den Dieb buchstäblich geblendet hat“, allerdings habe der vergoldete Strahlenkranz, in dem Schädelpartikel eingefasst waren, keinen hohen materiellen Wert.
Es gehe aber um den spirituellen Wert, die Reliquie stehe „gleichsam körperlich für die Verehrung der Herzogin“, so zu Eltz. „Sinn der Aufbewahrung im Dom war es, einen Ort zu schaffen, an dem sie von Gläubigen verehrt werden kann“. Die Reliquie aus Schädelfragmenten ist eine Dauerleihgabe des Bistums Görlitz an den Kaiserdom.

Der Stadtdekan vermutete, dass jemand am Montag unbeobachtet in die Seitenkapelle des Doms eingedrungen war und mit einem Bolzenschneider das Vorhängeschloss geöffnet hatte, um das Reliquiar aus der vergitterten Seitennische zu entfernen, berichtete die „Frankfurter Rundschau“ weiter. Das Wichtigste sei nun, sagte Dompfarrer zu Eltz, „dass die Reliquie irgendwie ihren Weg in den Bartholomäusdom zurückfinde“. Entdeckt wurde der Verlust am Dienstagmorgen. Auf Fund oder Rückgabe ist eine Belohnung ausgesetzt.

Nach Angaben des Bistums Limburg war die hl. Hedwig (1174-1243) eine Herzogin von Schlesien. Sie wird in Deutschland und Polen als Patronin verehrt und gilt als Trösterin der Heimatvertriebenen.

Fotostrecke zum gestohlenen Reliquiar auf der Seite des Bistums Limburg.


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