„Die Kirchen wetteifern darum, biblische Positionen zu relativieren“

25. April 2016 in Deutschland


Evangelischer Pfarrer Parzany: Stattdessen suchen sie Anerkennung durch soziale Angebote


Wilgersdorf (kath.net/idea) „Die Kirchen in Deutschland wetteifern darum, biblische Positionen zu relativieren. Besonders die evangelische Kirche überschlägt sich geradezu darin, die Wahrheitsfrage in Liebeslyrik aufzulösen, nach der Gott auch Unbiblisches gutheißt“. Dies beklagte der Pfarrer und Prediger Ulrich Parzany (Kassel) vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Zeltmission am 23. April in Wilgersdorf bei Siegen. Auch viele Christen trauten sich nicht mehr, öffentlich anstößige Wahrheiten des Neuen Testamentes zu verbreiten. So werde in Landes- und vielfach auch in Freikirchen nicht mehr gesprochen von Bekehrung, der Verdammnis für alle, die Christus ablehnten, oder dem Jüngsten Gericht, vor dem sich einmal alle Menschen verantworten müssten. Manche verzichteten darauf aus Angst, verspottet zu werden, andere meinten, sich anpassen zu müssen, weil man nur so den modernen Menschen erreiche. Doch - so Parzany - das Evangelium muss in allen Aspekten jedem Menschen verkündigt werden.

Es gibt viel Diakonie, aber nur wenig Evangelisation

Stattdessen versuchten besonders die Kirchen, durch zahlreiche soziale Angebote anerkannt zu werden. Mittlerweile verfügten die (evangelische) Diakonie und die (katholische) Caritas über rund eine Million hauptamtliche Mitarbeiter. Gleichzeitig habe aber kaum noch eine Landeskirche Evangelisten angestellt.

Die 1902 gegründete und spendenfinanzierte Deutsche Zeltmission mit Sitz in Siegen ist eines der großen evangelistisch tätigen Werke in Deutschland. Im vergangenen Jahr wirkte sie an 199 missionarischen Aktionen in Zelten, bei Bibeltagen, Kinderfreizeiten usw. mit. Sie gehört zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften).

Foto Ulrich Parzany (c) www.prochrist.org


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