Papst an Österreichs Skistars: 'Seid Integrationsfiguren!'

20. April 2016 in Österreich


Hochrangige ÖSV-Delegation von Papst Franziskus im Vatikan empfangen - Olympiakaplan P. Chavanne: "Sehr bewegende Begegnung" und Erlebnis für die Sportler


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Mittwoch eine große Delegation des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) in Sonderaudienz empfangen. Die heimischen Ski-Stars seien Vorbilder und Integrationsfiguren für die Jugend, weit über ihre sportlichen Leistungen hinaus, erinnerte sie der Papst. Wichtig seien im Sport stets auch Tugenden und Werte wie Einsatz, Ausdauer, Zielstrebigkeit, Fairness, Solidarität und Teamgeist. "Mit Ihrem Beispiel tragen Sie zur Formung der Gesellschaft bei. Seien Sie immer Botschafter der einheitsstiftenden Kraft des Sports und der Aufnahme!", prägte Franziskus seinen Besuchern aus Österreich ein.

Bei "Österreich" denke er an die Alpen, an Wintersport und auch Naturreichtum ein, erklärte Franziskus. Die Wintersportler sollten deshalb auch für die "Bewahrung der Umwelt und der Schönheit der Schöpfung Gottes" eintreten, so der Papst in seiner Rede an die 80-köpfige Delegation rund um ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, die vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner und Olympia-Seelsorger P. Johannes Paul Chavanne begleitet wurde. Hochrangige ÖSV-Funktionäre und Stars wie Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer, Riesentorlauf-Weltcupsiegerin Eva-Maria Brem, der Skispringer Gregor Schlierenzauer und Snowboard-Weltcupsieger Benjamin Karl waren nach Rom mitgereist.

Der Papst begrüßte jeden der Angereisten persönlich. Er bekam vom ÖSV statt einem Geschenk eine Spende überreicht, die an die Hilfsorganisation "Marys Meal" sowie an die Päpstlichen Missionswerke (missio) geht. Der Beitrag an "missio" unterstützt die seelsorgerische Betreuung sowie Therapie und Berufsausbildung für 200 Kinder vom Kindergefängnis in der Stadt Kampiringisa (Uganda). Verbandschef Schröcksnadel schenkte dem Papst zudem eine Biografie über einen persönlichen Verwandten, der Missionar in China war und wegen seines Glaubens erschossen wurde.

Von einer "sehr bewegenden" Begegnung berichtete im Anschluss P. Johannes Paul Chavanne gegenüber "Kathpress". "Viele Sportler haben mir gesagt, es sei für sie ein einzigartiges Erlebnis gewesen, das man nur einmal im Leben hat", so der Heiligenkreuzer Zisterziensermönch. Sportler seien "ganz normale Menschen", betonte der Seelsorger für die olympischen und paralympischen Spiele. "Sie sind religiös oder weniger religiös, und viele von ihnen beten."

Im Anschluss an die Sonderaudienz durchschritt die gesamte Gruppe aus Österreich gemeinsam die Heilige Pforte des Petersdomes, erhielt eine kurze Führung in der Kirche und nahm auch noch an der Generalaudienz am Petersplatz teil. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stand für Nachmittag bereits die Heimreise an.

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