Hirte fordert konkrete Taten zum Schutz christlicher Flüchtlinge

14. April 2016 in Deutschland


Bundestagsabgeordneter: Wie etwa homosexuelle Flüchtlinge sollten christliche Flüchtlinge besser vor Diskriminierung und Gewalt bewahrt werden - Der Ruf nach mehr Schutz für christliche Flüchtlinge in Unterkünften wird lauter


Berlin (kath.net/KNA) Der Ruf nach mehr Schutz für christliche Flüchtlinge in Unterkünften wird lauter. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte fordert dies für religiöse Minderheiten. Wie etwa homosexuelle Flüchtlinge sollten sie besser vor Diskriminierung und Gewalt bewahrt werden, forderte der Vorsitzende des Stephanuskreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Mittwoch in Berlin.

Die Unionsfraktion hatte sich am Montag mit dem Thema befasst und sich in Konfliktfällen für besondere Schutzräume ausgesprochen. Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch sowie der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg hatten auf religiöse Konflikte in Heimen hingewiesen.

In einem Brief an die Vorsitzenden der CDU- und CSU-Landtagsfraktionen schreibt Hirte weiter, in besonderen Härtefällen müsse es für Christen und andere Betroffene unkompliziert die Möglichkeit geben, in einem separaten Heim unterzukommen. Zwar sei ihm bewusst, wie schwierig es sei, gewalttätige Übergriffe oder Mobbing strafrechtlich zu ahnden. Es sei aber nicht zumutbar, dass eine Person in unmittelbarem Umfeld von jemandem bleiben müsse, gegen dessen Aggression er sich strafrechtlich gewehrt habe.

«Wenn ein Mensch in seiner Flüchtlingsunterkunft über Monate begründete Angst vor psychischer und physischer Gewalt hat, haben wir die Pflicht, diesem Menschen dabei zu helfen, seinen Glauben offen leben zu können», so Hirte. In einem Land, in dem die Religionsfreiheit zu einem der wichtigsten Grundrechte zähle, könne allerdings eine getrennte Unterbringung nach Konfessionen nicht die Lösung sein. Es solle aber jeder Flüchtling bereits in den Erstaufnahmelagern gezielt über den Wert dieses Menschenrechts und über die unterschiedlichen Religionen aufgeklärt werden, so Hirte.

Der Stephanuskreis der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist ein überkonfessionelles Gesprächsforum, das nach eigenen Angaben für Toleranz und Religionsfreiheit eintritt und sich um die Situation verfolgter Christen in aller Welt kümmert. Ihm gehören zur Zeit 87 Mitglieder an.

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